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BullittHm, wenn sich ihre eigentliche Country Phase fast ausschließlich bei Four Star abgespielt hat dürfte die Box für den Country-Sektor ja eigentlich relevanter sein als die Patsy Cline Story, oder? Bei den wenigen Sachen, die ich mir bis jetzt aus der Decca Phase anhören konnte, sind auch nur bedingt Country Reverenzen zu hören. Klingt oft etwas nach swingendem American Fifties Pop bei dem nur noch die Fiedel gelegentlich an Country Einflüsse erinnert. Habe auch gelesen, du hast es etwas milder formuliert, dass Cline bei Decca gegen ihren Willen eher in die Pop-Ecke gedrängt wurde.
Auch hier gilt nach meinem Dafürhalten: Country ist nicht nur eine bestimmte Instrumentierung (Fiddle, Steel, Banjo und sowas), sondern zudem eine Szene, ein klassisches „songbook“, auf welches immer wieder Bezug genommen wird sowie auch bestimmte vorherrschende Themen (ich will zurück aufs Land, wo es so schön war; mein Mann hat mich verlassen; ich gehe in Honky Tonk Bars und trinke Bier; alles Themen, die nicht typisch für Rockmusik sind).
Patsy Cline ist ja nunmal eine der herausragenden Country-Sängerinen des letzten Jahrhunderts, die mit ihren Aufnahmen (gerade den Popaufnahmen) den klassischen Nashville-Sound der 60er und 70er (inklusive Countrypolitan) wesentlich geprägt hat. Etliche spätere Countrydiven berufen sich auf sie als Einfluss. Klar, die späteren Aufnahmen waren so arrangiert, dass sie sowohl in den Country-Charts wie auch in den Pop-Charts auftauchen konnte. Aber sie bleibt dennoch eine Country-Sängerin, die in der Grand Ole Opry auftrat und ganz klar in der Szene verortet war, für Country-Konzerte gebucht wurde, Countryfans anzog, vornehmlich im Country-Radio gespielt wurde etc.
Auch ihr Repertoire besteht fast ausschließlich aus Werken von klassischen Country-Songwritern, angefangen bei Hank Williams bis hin zu Willie Nelson. Ferner Hank Cochran, Harlan Howard, alles Leute, die den klassischen Countrysong (inhaltlich, melodisch, sturkturell) wesentlich geformt haben. Das Arrangement (z.B. plus Streicher, minus Steel) ist da wirklich nicht das einzige, nicht mal das wesentliche Kriterium.
… Was ja übrigens auch ein Anliegen dieses Threads ist, nämlich die klassischen, zu engen Vorstellungen von Country etwas erweitern, weg von reinem Arrangement- und Sound-Denken, hin zu einem umfassenderen personellen, lokalen (zB Nashville, Bakersfield…), szenegeprägten, thematischen und (natürlich auch) musikalischen Begriff.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)