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Kai BargmannMais oui. Du sprachst – nicht ohne milde Ironie, wie mir schien – von der Symbiose aus Kompositionen, Melodien, Arrangements und Gesang, die die geneigten Hörer als gelungen und außergewöhnlich wahrnehmen.
Ich wollte ebenso mild ironisch hinzufügend unterstreichen, dass – abgesehen von einigen – sie den falschen Gesang ohnehin nicht erkennen.
Dies wurde von Magnetic mit der Bemerkung kommentiert, es sei müßig, es so zu betrachten, weil wir nicht wissen können, wie es sonst geklungen hätte. Andere fügten hinzu, sie wollten keine Gesangslehrer hören. Ich finde, das ist eine Perspektive, in der man sich nicht vorstellen kann, wie Musik klingen könnte, wenn sie weniger dilettetantisch ausgeführt würde.
Musik ist mehr als eine Kunst der Ideen, sie ist auch eine Kunst der Ausführung. Es muss beides da sein: Man muss sich musikalisch ausdrücken wollen UND können.
Ich gehöre in diesem Fall auch zu den geneigten Hörern. Bei mir kommt der Ausdruck auch ausdrücklich an. Mich spricht Joana Newson mit diesem Werk wirklich an. Dein dilettantisch bezieht sich wohl auf ihren „Gesang“. Die Stimme polarisiert, geht für mich aber wirklich eine stimmige, gerade was auch die Stimmung bzw. Atmosphäre betrifft, Symbiose (ironiefreie Zone) mit den musikalischen Zutaten ein.
Go1 hat in seinen Beiträgen für mich sehr schön,ausführlich und nachvollziehbar formuliert, warum er die Platte schätzt.
Ich könnte mir übrigens gut vorstellen, dass mich das Werk mit „richtigem Gesang“ weit weniger ansprechen würde. Gerade diese persönliche Note macht wohl den Reiz oder Unreiz des Albums aus.
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.