Re: Joanna Newsom – Ys

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go1
Gang of One

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MistadobalinaMeine Überlegungen gehen im Moment mehr dahin, wem wohl dieses Album gefällt und wem nicht (ich bin allerdings noch zu keinem Schluss gekommen). Es ist ja nicht vom Himmel gefallen, sondern ist so eher eine Eisberg-Spitze auf den Wald- und Wiesenhügeln des Neo Folk oder auch New Weird America (eine Szene, über die Ziemer ja im RS 10/06 einen recht guten Überblick gibt).

Newsom bestreitet allerdings, einer solchen Szene anzugehören. Sie macht ja auch andere Musik als Devendra Banhart und hat andere Einflüsse.

Wenn man Ziemer glauben mag,dann geht es vor allem um Folgendes: „(…) das Aufdecken und Fortschreiben von Musiken, die unter der Last hegemonialer Pop-Trends verschüttgingen.“
Aha. Nun empfinde ich aktuelle Popmusik aber nicht als Last.

Na ja, viele neue Bands klingen nach Radiohead oder Coldplay oder The Libertines oder The Smiths, The Jam, The Clash… oder (oberflächlich) nach Bands aus der Postpunk-Ära. In einem solchen Kontext ist es dann a breath of fresh air, wenn Bands sich auf vergessene Hippie-Künstler und Künstlerinnen beziehen. (Darum ging es doch bei Ziemer? Ich kann mich nur noch schwach erinnern.)

Mit Ys hat das alles aber nicht viel zu tun.
Zum Album selbst hätte ich noch den Intro-Artikel von Felix Klopotek anzubieten; den fand ich eigentlich recht hübsch.

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To Hell with Poverty