Re: Joanna Newsom – Ys

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ah-um

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Etwas größeres Nerv-Potential als Joni oder Emmylou würde ich der Stimme von Joanna Newsom schon attestieren. Und sicher ist das regelmäßige Überschlagen der Stimme ausgerechnet bei dem Wörtchen „and“ auf Dauer etwas affektiert. Aber insgesamt erweist sich Newsom als kompetente Sängerin. Sie hat erheblich mehr zu bieten als nur die Kobold-Mädchen-Pose.

Was dabei erheblich hilft, sind die Texte. Dabei ist das Entscheidende gar nicht der schwer verständliche Inhalt. Newsom versteht es, den Klang der Worte und die Rhythmik der Sprache für ihre Lyrics zu nutzen. Und das macht sie besser als so mancher etablierterer Kollege. Das Album ist im besten Sinne wortlastig.
Die Streicher sind mir dagegen etwas zu wattig. Sie sollten sich auch öfter mal eine Pause gönnen.

Insgesamt ein sehr schönes, freundlich-beschauliches Album, vor dem man sich nicht zu fürchten braucht. Selbst das Artwork wirkt im Gesamt-Kontext eher schrullig als prätentiös.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)