Re: LEMMY – Damage Case (Anthology)

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whole-lotta-pete

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Von der Öffentlichkeit leider weitgehend unbemerkt gab es am 01.06. den Kinostart eines Dokumentarfilms über Lemmy namens…nun ja, LEMMY („Lemmy. A cinemaveritémotörartpunkfilm“).

Der deutsche Filmer Peter Sempel mischt Konzertsequenzen in der Dokumentation mit Interviews, sowohl mit dem Porträtierten, als auch mit Kollegen, Freunden und Weggefährten. Einerseits gelingt ihm eine Atmosphäre entwaffnender Ehrlichkeit, andererseits enttäuscht das Handwerk – die Liveauftritte sind viel zu lang und dabei in miserabler Tonqualität, der ganze Schnitt des Films wirkt nicht gelungen. Daneben stört doch auch, dass er bis auf wenige Momente so gut wie nicht weiter in die Tiefe des Phänomens und Menschen Lemmy eintaucht.

Trotzdem macht der Film Spaß, wird jedoch nur wirklich interssierte und natürlich die Fans locken. Alle anderen werden „Lemmy“ nicht mal zur Kenntnis nehmen, da die Kopien scheinbar nicht gerade weit und breit über die deutschen Kinos verstreut sind und nur in kleinen Programmschuppen laufen.

Der Film entstand schon ab 2000 und wurde mehrfach in Einzelaufführungen gezeigt, warum der Kinostart erst jetzt ist weiß ich nicht. Ich hatte in Weimar die Gelegenheit, mir das ganze bei ein paar Bierchen anzuschauen. Wir standen nicht gerade jubelnd auf den Sitzen, aber haben uns doch amüsiert. Eine der merkwürdigsten und sehenswertesten Szenen ist sicher die im Studio, wenn man Lemmy völlig ohne Instrumente „Orgasmatron“ einsingen hört. Umwerfend! Viele Interviewteile entstanden in einem muffigen Bistro namens „Marcel“ irgendwo bei Hamburg, wo Lemmy recht dämlichen Fragen charmant entgegnet und den Wirt ohne Augenzwinkern als Held feiert, der ihn währenddessen pausenlos mit Drinks versorgt.

Hier noch ein paar Links zum Film:
Filmverlei „Neue Visionen“
Filmstarts.de

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RadioStoneFm.de[/URL][/SIZE][/COLOR][/SIZE]