Re: Top 50 Gay Albums

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ah-um

Registriert seit: 24.02.2006

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CassavetesMan erkennt den Chauvi, wenn man einen liest. ;-)

Scheiße, ich bin enttarnt!;-)

Im Ernst: Was das immer soll mit den Bißreflexen bezüglich aktueller Tanzmusik weiß ich auch nicht. Die Platten/Songs von Xtina, Britney, Kylie, Sugababes und all den anderen Schnuckels funktionieren für mich persönlich beispielsweise immer noch am besten in den reinen Musikkoordinaten, d.h. ohne Bebilderung. Aguileras Debüt etwa ist eine Platte, zu der man sich wunderbar hinsetzen und die von vorn bis hinten durchhören kann. Also laßt doch mal die Videoclips ruhen (macht MTV inzwischen doch auch ;-) ) und hört einfach auf die MUSIK. Ihr Banausen. :dance:

Nee, nee, Reflexe habe ich da wirklich keine! Ich bewerte nur, was ich höre. Und ich gebe zu, dass ich von den Frolleins nicht viel mehr kenne als die Singles, die halt jeder kennt.
Zu Christina würde ich sagen: Der Gesang geht wirklich gar nicht. Sehr übertrieben und verzweifelt um „Soul“ und Ausdruck bemüht. Vokalakrobatik der sinnlosesten Art.
Kylie und Madonna haben ein ganz anderes Problem: Zwar reifer und hörbar bemüht, auch bei „ernsthaften“ Kritikern Anklang zu finden, bleibt es doch meist bei eher oberflächlichen Effekten. Und beide haben keine wirklich dollen Stimmen: technisch recht limitiert und ziemlich uncharismatisch.
Und Britney ist eh die langweiligste von allen.
Die Sugarbabes wirken von den Genannten mit Abstand am lässigsten, haben die besten Grooves und sind hier mein klarer Favorit.

Sagen wir so: Die Produktionen sind selbstverständlich makellos und hochprofessionell. Dahinter tut sich aber eine inhaltliche Leere auf. Es ist ähnlich wie mit kalkulierten Hollywood-Blockbusters: Man kann sich an den tollen Effekten und der hohen Professionalität bis zu einem gewissen Grad ergötzen. Aber an die Handlung sollte man besser keine Fragen stellen.

Unter Umständen muß man im Herzen Teenager geblieben sein, damit sich einem das weite Feld des Teen-Pop völlig erschließt. Aus der Sicht des Altvorderen, der sich an all das nur noch vage bis gar nicht mehr erinnert, kann man Teenie-Lust und -Leid (Liebeskummer, Selbstzweifel bei Mädchen – „bin ich hübsch? muß ich magersüchtig werden, damit man mich mag?“ – usw. usf.) natürlich belanglos finden. Gerecht wird man der Thematik damit allerdings nicht.
Sicherlich soll diese Musik auch kommerziellen Anklang finden, aber ich sehe nicht, daß das eine große seelenlose Geldmach-Maschine ist.
Man muß die Teenager und ihre Probleme ernstnehmen. Teenpop tut das.

Da machst du nochmal ein ganz anderes Fass auf. Selbstverständlich habe ich (32) heute ein recht distanziertes Verhältnis zu Tennager-Problemen – seien es die heutiger Teenager oder meine eigenen von damals. Und ich fände es bedenklich, wenn es anders wäre. Es gibt ja auch noch die große wunderbare Welt der Musik für Erwachsene – und ich meine hier nicht AOR.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)