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Schön, dass das doch noch einer gelesen hat
Kennst du schon andere Alben von Nico (solo?). Als Einstieg fände ich Desertshore ideal, weil es einerseits nicht ganz so radikal wie „The Marble Index“ oder „The End“ ist, zugleich aber doch Nicos Stärken am besten zeigt. „Marble Index“ halte ich noch für etwas zu unausgegoren, neben fantastischen Tracks wie „No One Is There“ oder „Frozen Warnings“ sind manche doch etwas zäh, man kann auch kaputt sagen. Dazu hat Cale auf „Marble Index“ etwas zu viel arrangiert IMHO. „The End“ ist dann doch deutlich schwächer, das oft gelobte Titelstück sagt mir wenig zu, Enos Spielereien verschlimmbessern nur. Zu dieser Zeit finde ich Nico pur, also Stimme und Harmonium oft am beeindruckensten. „Desertshore“ ist deutlich abwechslungsreicher ohne den Spannungsbogen zu verlieren, für mich deutlich ihre beste LP.
Das Debüt halte ich (auch wenn es im Text nicht danach klingt) ebenfalls für eine hervorragende Sixties-Folk Platte, man darf sie nur nicht mit dem vergleichen, was noch kommen sollte, da Nico auf „Chelsea Girl“ wirklich nur Stimme und Gesicht ist. Die Melodien von Theses Days, Somewhere there’s a feather, I’ll keep it with mine etc. sind jedenfalls großartig.
Das letzte Studioalbum „Camera Obscura“ ist dann sehr zeitbetont, fetzige Drums und Synthies, was manchmal gut klappt (My Heart Is Empty, Win A Few), aber auch tlw völlig in die Hose geht. Absolutes Highlight ist ihre reduzierte, allein zu Klavier und Trompete interpretierte Version von „My Funny Valentine“. Die etlichen Livedokumente sind oftmals zu vernachlässigen, ist doch Nico in ihren späteren Jahren in einem erbärmlichen Zustand.
To make a long story short, die Sterne für die Studioalben
Chelsea Girl * * * * ½ (knapp)
The Marble Index * * * *
Desertshore * * * * *
The End * * *
Drama Of Exile * * * *
Camera Obscura * * *
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and now we rise and we are everywhere