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nikodemus
“The Good Son” war aus musikalischer Sicht ein radikaler Schritt in der Karriere meines Lieblingsaustraliers. Spielte Cave Anfang der 80er mit „The Birthday Party“ und später mit den „Bad Seeds“ noch eine krude Mischung aus Post-Punk, New Wave und rohem Blues, war auf „The Good Son“ plötzlich alles anders. Cave zog nach Rio de Janeiro, verliebte sich in die brasilianische Journalistin Viviane Carneiro (die bald darauf schwängern sollte), ließ die Finger von Drogen und verkleidete seine lyrischen Moritaten hinter saccharinen Streichern.
Schon auf dem Cover war zu erkennen dass sich was verändert haben musste. Cave sitzt wie ein pädophiler, gefallener Engel an einem Flügel neben vier elfengleichen, unschuldigen Mädchen und hinterlässt einen arg ambivalenten Gesamteindruck.(…)
Verfolge den Thread und die Texte auch sehr interessiert und finde sie, soweit ich die Alben kenne, zumeist ebenfals sehr gelungen, Nur bei der Cave Besprechung würde ich gerne mal einhaken, wenn ich darf.
Zum einen finde ich den musikalischen Schritt von Tender Prey zu The Good Son weniger radikal. Die von dir genannten Attribute treffen sehr gut auf Birthday Party zu, die musikalische Bandbreite der Bad Seeds war allerdings von Anfang an breiter angelegt.
Zum anderen stört mich dieser unsägliche Pädophilie Vergleich, den ich hier auch schon an anderer Seite lesen musste. Schlimm genug, dass ein soches Cover heut zu Tage sofort solche Assoziationen evoziert aber es dann noch, aufgrund seines daraus resultierenden ambivalenten Gesamteindrucks, als Grundlage einer Veränderung in Caves Schaffen zu deuten finde ich sehr bedenklich. Leider führst du die Argumentation nicht weiter. Was genau meinst du damit? Vielleicht verstehe ich es auch einfach nur falsch. Klingt jedenfals so, als koketiere Cave bewusst mit einem solchem Image. Seine Intention war sicherlich eine völlig andere.
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