Re: The Rolling Stones – Köln 23.07.2006

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realman

Registriert seit: 06.03.2004

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Jan WöSchau an, schau an der Realman. Doch noch dagewesen. Aber klar, so richtig gut kann man’s natürlich nicht mehr finden wenn man im vorwege so gewettert hat. Nun gut, immerhin hat’s ihm auch besser als 2003 gefallen. Und hey: Tolle Setlist mit She’s so cold, As tears go by und Get off of my cloud, die hatte ich mir alle für Stuttgart gewünscht – mal sehen, vielleicht gibt’s da ja dann Memory Motel oder Let it loose.

Hätte mich das Köln Konzert begeistert, dann hätte ich durchaus auch den Mumm das zuzugeben. Garantiert !!
Aber das Konzert hat mich nunmal nicht begeistert. Im Gegenteil, es hat meinen Unmut über solchen Massenevents nur noch genährt.
Ich habe mit meinen 24 Jahren schon so einige Konzerte erlebt, darunter auch viele Legenden wie Bowie, Dylan, Macca, Springsteen, Prince oder The Who.
Und von all diesen Konzerten muss ich die beiden Stones Gigs in Oberhausen und Köln leider zu den schwächeren zählen. Habe mich bei den Auftritten nie so involviert in die Musik gefühlt, wie zb bei The Who in Bonn oder bei Dylan in Düsseldorf.
Bei The Who zB habe ich den Bass in meinem ganzen Körper spüren könnne, die Musik kam druckvoll und intensiv rüber. Fühlte mich mittendrin.
Bei den Stones plätscherte alles vor sich hin, die Musik irgendwie zu weit weg um sie richtig fühlen zu können. Der Sound dazu noch mies, und eine Band die ihr Programm lediglich routiniert runtergespielt hat. Nicht mehr !!
Hatte jedenfalls bei keinem Song das Gefühl, dass sich die Stones auch mal in einen Rausch spielen und mehr tun als geplant. Dazu noch die 0815 Floskeln von Jagger a la „Habt ihr eine geile Zick? How are you doooing ??“ Da hab ich schon kreativere Frontman erleben dürfen.
Und auf den ganzen Las Vegas Showkram hätte ich nur zu gerne verzichtet, da er nur unntöig von der Musik ablenkt und darüberhinaus jede Flexibilität verhindern. Alles ist perfekt durchgeplant. Vom ersten Knall bis zum letzten Feuerwerk. Da bleibt kein Raum mehr für Spontanität. Aber das habe ich ja schon tausend mal geschrieben.
Und wenn der Blick dauernd nur auf die fette Leinwand gerichtet ist, dann erzeugt das irgendwie ein Gefühl der Anonymität. Ungefähr so, wie wenn man nur die dazugehörige DVD guckt.

Was die Setlist angeht, so hab auch ich mich über Get off of my cloud gefreut, nur konnte man aus dem Soundchaos leider keinen wirklichen Song heraushören. Schade drum. Überhaupt sind die Stones Setlists für mich mit die vorhersehbarsten überhaupt. Sie kreisen immer wieder um die selben Songs, und das bei einer Band, die eigentlich das beeindruckendste Songrepertoire überhaupt zu bieten hätte. Da lob ich mir zB einen David Bowie, der auch mal die Eier hat nicht andauernd nur Greatest Hits Konzerte zu spielen.
Habe mich zB auch sehr über das wundervolle „Slippin Away“ gefreut, doch schreit so ein Song förmlich nach einem intimeren Rahmen und nicht nach einem Stadion.

Ich bleibe dabei: Fussballstadien sind für Fussballspiele gedacht und nicht für Musik. Basta!! Wems dennoch gefällt, der soll natürlich gerne weiter zu Stadionkonzerten gehen. Will es wirklich keinem madig machen, nur ich persönlich werde definitiv keins mehr besuchen, sonder beim nächsten Stones Stadionkonzert meinen Abend lieber in nem Jazzkeller verbringen.
Da ist wenigstens noch Platz für subtile Klänge und differenzierten Sound.

Zum Schluss noch ein Zitat vom manchmal sehr weisen Noel Gallagher:
„Ich kapier das nicht, sie sind die größte Band aller Zeiten und vergeuden ihre und unsere Zeit mit diesen Stadiontourneen.“
Triffts genau !!
Und mmr blutet das Herzm wenn ich sehe, was aus dieser ehemals so brillanten Band geworden ist. Ein Konzern !! (Marketingtechnisch war das Konzert am Sonntag nämlich in der Tat beeindruckend.)

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