Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Power Pop › Re: Power Pop
Ja, schön wars!
Miss Chain & The Broken Heels wussten mit ihrem Witz und Charme, ihrem Mienenspiel (wer dabei nicht selber schmunzeln muss, mit dem stimmt was nicht…) und ihrer enormen Spielfreude auch diesmal wieder zu begeistern (sie waren nun schon zum dritten Mal hier). Da geht es nicht (nur) um Perfektion, sondern darum, mit Spaß bei der Sache zu sein. Sie waren zudem ausgesprochen feierfreudig (der Gitarrist hatte dazu auch noch Geburtstag) und gaben bei Paul Collins dann auch gleich noch die „Fans aus der ersten Reihe“, sangen lauthals mit (Kommentar Paul Collins: „Ihr könnt ja alle Texte – aber immer nur die erste Strophe!“) und versuchten mit viel Ausdauer, den reichlich weggetreten wirkenden Bassisten aus Collins Band etwas aus der Reserve zu locken.
Paul Collins selber profitierte natürlich vor allem von den vielen Hits in seinem Repertoire, zudem nimmt man es ihm einfach ab, dass er diese Musik liebt und lebt und es auch genießt, mit so vielen jungen Bands in Kontakt zu kommen und mit ihnen unterwegs zu sein und dabei auch deutlich so eine Art Ziehvater-/Lehrer-Rolle einzunehmen (und entsprechende Kommentare abzugeben). Ich fand es im Vorfeld ja eher peinlich, dass er sich nun selbst zum „King of Powerpop“ ernannt hat – aber wenn man ihn so erlebt, nimmt man es ihm irgendwie trotzdem nicht krumm und sieht bzw. hört auch darüber hinweg, dass seine Stimme inzwischen doch oft ein wenig dünn und heiser klingt und auch seine vom musikalischen Können her sicherlich gute Band nach den so ausdrucksstarken Italienern etwas farblos wirkte. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Er spielte etwa zu einem Drittel Songs vom neuen Album, aber natürlich fehlten die ganzen Klassiker vom ersten und z.T. zweiten Album nicht, man kam also auf jeden Fall auf seine Kosten.
Der Akustik-Gig am Nachmittag war auch superschön (beide Bands spielten so 4-5 Songs) und hat mich besonders bei Miss Chain gefreut, da sie live sonst ziemlich laut (eher Richtung Poppunk) sind und Sängerin Astrid gegen die Band mitunter ziemlich anschreien muss. Und auch das Gitarrenspiel im Detail nicht ganz so rauszuhören ist. Was nicht unbedingt negativ sein muss, aber es war schön, nun mal beides hören zu können.
Besagte drei Video gibt es hier: http://www.youtube.com/watch?v=7Tt7bxW9C5Y
Leider keine so gute Qualität, meine Digicam ist eine alte Dame… Aber egal, ich freu mich trotzdem drüber.
--
God save strawberry jam