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katharsisIch kann auch nicht nachvollziehen, wie er sich so schnell in diese Richtungen entwickeln konnte. Sogar beim kurzen Sprung zu Backlash merkt man, dass da der Putz ab ist.
„Backlash“ halte ich eher für eine viel zu restriktive Produktion, ein für Hubbard zu enges Korsett, als bereits für den Anfang vom Ende. Die Sachen von 1969 und 1970 finde ich wieder ziemlich gut (die Live-Aufnahmen auf „Fast Ball“, „The Hub of Hubbard“ für MPS und die CTI-Klassiker „Red Clay“ und „Straight Life“… und „First Light“ ist auch nicht schlecht).
katharsisJa, ich kenn‘ die mehr oder weniger gut. Bei mir kommt aber einfach zum Tragen, dass ich Hubbard schätze (ich wiederhole mich) und das alles downgrades sind. Ich vermisse das Feuer, die Kraft und den Ideenreichtum. Das blitzt alles immer wieder auf, aber nie so, als dass es mich erreichen würde. Daher mach‘ ich eigentlich immer einen Bogen drum herum.
Outpost muss ich mir aber wieder anhören!
Ja, es sind keine Alben, die etwas wesentliches zu Hubbards frühem Werk beitragen, das stimmt. So gesehen sind sie absolut nicht essentiell und auch ich höre sie daher umso seltener.
redbeansandricedas wär mal ein hübscher, genreübergreifender thread – „künstler, die ihr gerne mal ein paar tage zu eurer verfügung hättet, um mit ihnen und dem angemessenen weiteren personal genau die alben aufzunehmen, die sie verdient haben/hätten machen sollen“… bei Shaw find ich aber schon, dass Cassandranite zu konservativ ist, und dass Alben wie die mit Dolphy und sein eigenes Iron Men (neben Demon’s Dance) am besten einfangen, was er hätte tun sollen
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Hmmm… waren Shaw und Hubbard dafür vielleicht einfach etwas zu alt bzw. schon zu lange im Geschäft? Es war ja (zumindest musikalisch) eine spätere Generation, die zweite (oder wohl eher dritte, auch wenn da nur ein paar wenige Jahre dazwischen liegen) Generation der Avantgarde, die solche Wege weiterverfolgte. Da gab es allerdings mit Sam Rivers oder Ken McIntyre auch Leute, die älter waren als die meisten Mitstreiter (ich denke an Hemphill, Murray, Lake, Blythe etc.)
Shaw hat seinen eigenen Weg in den Klassizismus gesucht und meiner Ansicht nach auch gefunden (selbst wenn ich mir manchmal auch wünschte, dass es eher in die Richtung der Sessions mit Dolphy oder von „Unity“ gegangen wäre, ich bin froh, all die schöne Musik Shaws zu haben!), Hubbard hat den Weg irgendwie nie wieder gefunden, aber er hat immerhin in den Achtzigern wieder einigermassen stilsichere Musik gemacht.
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