Re: Jazz ab 1980

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@ah-um: die meisten sachen auf ECM interessieren mich nicht unbedingt. da ist viel zuviel eso-müll präsent, der mich abstößt, haufenweise belangloses gedudel (bis auf ein paar sachen von ralph towner vielleicht). deren sortiment ist eher im bereich world music ganz okay und interessant (anouar brahem zb).
neo-bop? da muss ich komplett passen. was fällt da so drunter?

mainstream im jazz ist ja primär auch so ne sache… diese niels petter molvaer geschichten sind teilweise ganz gut. so kaffeehausgedüdel ist aber nicht unbedingt meins. oder hiphop-fusion. das geht auch oft schief (ausnahmen: gurus jazzmatazz, oder einiges von a tribe called quest).

und die umschreibung „schrille avantgarde“ ist auch etwas grenzwertig bzw aussagelos. fielen coltranes späte sachen („ascension“, „meditations“, „interstellar space“ etc pp) nicht auch mal unter diesen etwas muffigen begriff? in meiner aufzählung von gerade mal 4 platten trifft es, wenn überhaupt, höchstens auf die blue humans zu.

aylers musik ist spirituell, in den besten momenten überirdisch schön. sein spiel ist voluminös, fett und satt und ziemlich unvergleichlich. ratlos traten ihm ja zeit seines lebens die „jazzconnoisseure“ gegenüber. das macht mich dann bisweilen ratlos. aber nun ja.

ornette colemans alben „virgin beauty“ und „tone dialing“ finde ich schrecklich. leider. kein vergleich zu den früheren sachen. vielleicht raff ich das aber auch bloß nicht. kann ja auch mal passieren.

aber jazz hat sich ja stetig weiterentwickelt. gibt wohl kaum eine andere spielart, die derart in bewegung und im fluss war/ist. so ging das dann auch in die 80er/90er bis dato. logische konsequenzen und entwicklungen (vor allem im bereich freejazz).
kommt halt immer drauf an, welche sparte man da favorisiert/verfolgt.

frischer, lebendiger (oder wie auch immer man es nenne möchte ohne dass es sich blöd liest) jazz in den 80er und 90er waren jedenfalls für mich william parker, matthew shipp, frühe lounge lizards, charles gayle, hamid drake und, wenns denn gern auch etwas traditioneller sein soll, denys baptiste. die find ich alle prima.

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