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atomDas est-Cover hat schon zu hitzigen Debatten in den USA geführt.
Ja, diese Diskussion hatte ich auch am Rande mitbekommen. Ein schöner Aufhänger für eine Diskussion pro/contra Jazz von außerhalb der USA.
Branford MarsalisJazz ist die Sprache eines Volkes. Diese Musik kommt aus der Sklavenerfahrung in den USA, vom Blues, der Erfahrung, im Süden der USA aufzuwachsen, der schwarzen Kirche. Ich habe überhaupt nichts gegen norwegische Folklore, aber ich habe auch keine Ambitionen, mein Amerikanersein in die klassische Musik zu integrieren. Ich verstehe nicht, dass Europäer denken, sie müssten etwas Europäisches in den Jazz integrieren. Das ist doch eine völlig verquere Haltung. Dieser Denkansatz scheint mir vor allem sehr hegemonial zu sein.
Die Aussage von Branford Marsalis ist natürlich absolut konservativ und aus meiner Sicht sehr engstirnig gedacht. Zudem ist der Vergleich mit Klassik und Jazz sehr weit hergeholt. Ich kann verstehen, dass die Amerikaner (und wahrscheinlich im Speziellen die Schwarzen) sich um etwas beraubt fühlen, aber einen Schmollmund zu ziehen ist da doch zu wenig. Ein musikalisches Contra wäre nicht schlecht…
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You can't fool the flat man!