Re: (25) Jazz-Faves

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redbeansandrice

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Napoleon DynamiteColtranes Musik befand sich selbst noch auf „Interstellar Space“ zu stark in dem Bewußtsein der Blues-Tradition, als daß es etwas gemein haben könnte mit dem, was die Kollegen Coleman, Taylor etc. sich unter Free Jazz vorstellten. Ihm ging es nicht um so etwas lapidares und unbestimmtes wie dem oft zitierten „Willen zum freien Ausdruck“ sondern um die Fortschreibung der Wurzeln in Verbindung mit persönlicher Entwicklung.

ist ja schlechter Stil, jahrealte Posts zu zitieren, aber das hier hat mich doch überascht… meine Version wäre in etwa: Der Free Jazz ist im Spannungsfeld zwischen Coltrane und Coleman entstanden (oft wird in diesem Atemzug Cecil Taylor genannt – dessen Musik kenne ich zu wenig)… insofern stehen beide in gewissen Sinne am Rande. (Wobei es in der Tat auffällt, dass sich außerhalb des Free Jazz viele auf Coltrane beziehen und vergleichsweise wenige auf Coleman. Innerhalb des Free Jazz würde ich jetzt mal ein relatives Gleichgewicht behaupten…) Coltrane hat die gesamte Jazz-Tradition verdaut und sich daraus zum Free Jazz entwickelt. Coleman hat die Musik Charlie Parkers entschlackt und auf ihre Bluesbasis zurückgeführt. Anders gesagt: Die Blues-Tradition würde ich ganz klar Colemans Seite zuschlagen… und aus dem nichts sind sie beide nicht gekommen…

@nail: was den pazifischen Ozean betrifft – der große Unterschied ist, dass es bei der Musik eigentlich eher tröstlich ist, dass es immer noch unüberschaubar viel mehr gibt…

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