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Mueti
Mein Problem mit Kind of Blue hat indirekt mit dem Status des Albums als eins der besten Jazz-Alben aller Zeiten zu tun. Dadurch habe ich nämlich (wie viele andere vielleicht auch) als ich Lust auf eine erste ausführlichere Beschäftigung mit Jazz bekam eben diese mit Kind of Blue begonnen. Ein Fehler, wie sich herausgestellt hat, ich habe die Musik zwar keineswegs als schlecht empfunden, aber sie klang in meinen Ohren eben auch alles andere als herausragend. Nette Hintergrundmusik, die aber Aufmerksamkeit nicht weiter belohnt. Vielleicht wäre mein Eindruck ein anderer gewesen, wenn ich das Album erst einige Zeit und viel Jazzmusik später gehört hätte. Glücklicherweise habe ich nicht vom Album aufs Genre geschlossen und so doch noch massenweise wunderbaren Jazz entdeckt. Kind of Blue hingegen klingt für mich, vielleicht aufgrund dieses ersten Kontakts, immer noch so uninteressant wie eh und je.
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass das für immer so bleibt.
Unterschreibe ich vollkommen! Mir ging es ganz genau so.
Ich hab dann zum Glück einen anderen, aber viel längeren Weg zum Jazz gefunden: Prog-> Fusion -> Jazz.
Endgültig bin ich der Jazz-Sucht vor einigen Monaten verfallen. (Pat Metheny’s „This Way Up“ und Hiromi liebte ich zwar schon lange vorher, aber das ist halt kein „reiner“ Jazz im ursprünglichen Sinne.) Endgültig packte es mich also, nachdem mich Andy Partridge’s (XTC) neues Projekt „Monstrance“, das ausschließlich aus improvisierter Musik besteht, begeisterte. Danach hatte ich sehr große Lust auf mehr, aber in Jazz-Form. Ich bestellte mir das Columbia Original Album Classiscs Set von Thelonious Monk (Straight, No Chaser, Underground, Criss-Cross, Monk’s Dream, Solo Monk) und Bitches Brew…seitdem verirrt sich jede Woche mindestens ein Päckchen von Amazon in meinen Briefkasten. Zum Glück gibts viele Blue Note Klassiker derzeit um 5-6 Euro. So kann sich auch ein Student seine Sucht finanzieren.
Von FreeJazz (derzeit vor allem Taylor und Coltrane) bis hin zu BigBand (derzeit Count Basie) begeistern mich schon jetzt viele Spielarten. Aber „Kind of Blue“ klingt für meine Ohren nach wie vor überraschend uninteressant. Mit einer Ausnahme: Blue in Green ist und war für mich schon immer ein klares Fünf-Sterne Werk.
Wie gesagt, ich bin frisch verliebt, es tut sich ein neues großartiges Universum an Musik für mich auf und ich will bzw. kann daher noch keine Liste meiner Lieblingsalben niederschreiben.
Aber meine Lieblinge der letzten Woche waren bzw. sind noch immer:
Art Blakey – Moanin‘
Wayne Shorter – Speak No Evil
Charles Mingus – Ah Um
Thelonious Monk – Straight, No Chaser
John Coltrane – Ascension
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