Re: Johnny Cash – American V: A Hundred Highways

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bullitt

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FaspotunIch schätze wiederum, wie Moontear, die erste Hälfte (bis und mit Evening Train) deutlich stärker ein – das gehört meiner Meinung nach mit zum Besten, was von Cash auf American zu hören war. Sehr gut gefällt mir der Beginn der Platte mit dem zerbrechlichen Help Me, gefolgt vom druckvollen God’s Gonna Cut You Down. Ein weiterer Höhepunkt stellt für mich Further Up The Road dar. Die zweite Hälfte (ab I Came To Believe) ist dann sehr unaufgeregt und konservativ und fast schon austauschbar (es fällt mir schwer, die zweite Hälfte aktiv zu hören).

Insgesamt bin ich sehr positiv überrascht von der Fünften (wo ist der ganze Zuckerguss, wo die aufdringlichen Streicher, von denen im Vorfeld die Rede war?)

Erstaunlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann. God’s Gonna Cut You Down gilt ja allgemein als einer der stärksten Songs des Albums. Mich sprechen die sentimentalen Balladen stärker an, mögen sie konventionell und konservativ arrangiert und produziert worden sein, es ist ohnhin primär Cashs Gesang der hier Akzente setzt, anders als bei den Vorgänger-Alben, wo noch genrefremde Songs musikalisch neu interpretiert werden mussten. In dem Zusammenhang kann man dem Album natürlich fehlende Spannung und dem zweiten, balladenlastigen Teil fehlende Dynamik vorwerfen. Kann ich theoretisch nachvollziehen aber nicht nachempfinden.
Austauschbarkeit finde ich generell bei einem solchen Projekt wie American Recordings auch kein glückliches Kriterium. Was genau meinst du damit?

Stimmt, von dem viel zitierten Pomp und Prunk höre ich auch nichts.

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