Re: Top 10 Bands & Künstler der Sechziger

#5020115  | PERMALINK

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Das mag ich ebenfalls nicht bestreiten, atom. Ich liebe Coltranes Musik ja auch sehr (eine Platzierung vor der besten Rockband aller Zeiten, das will schon was heissen). Ayler hatte nur eben, was konstante Entwicklung angeht, sehr schnell den Weg in die Sackgasse bzw ins künstlerische Aus gefunden, fatalerweise. Was aber nicht an persönlicher Stagnation oder an innerer Ausgebranntheit lag, sondern viel mehr daran, dass man ihn ab einem bestimmten Zeitpunkt schlichtweg nicht mehr begriff (bzw. nicht mehr begreifen wollte) und ihn somit quasi von heute auf morgen ins katastrophale musikalische Niemandsland schickte (man höre sich bspw. mal die entsetzlich misslungene „New Grass“-Platte an, auf welcher Ayler krampfhaft versucht, sowas wie einen Jazz-Soul-Mix abzufeiern. Sehr tragisch!) und somit eine Entwicklung wie bei Coltrane ganz automatisch verhinderte. Aylers beste Momente bleiben für mich unübertroffen, seine musikalischen Tiefpunkte ebenfalls, nur umgekehrt und in schlecht.
Und Coltrane hatte den Namen und das bereits notwendige Prestige (bzw. das bessere Timing und den sanfteren Sound), Ayler höchstens die Anerkennung einiger weniger. Coltranes Entwicklung war eine beständig fließende, Ayler hingegen wurde aus dem East River gefischt.

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