Re: Talking Heads

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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j.w.Vielen Dank für Deine tollen Beiträge, Friedrich!
Welche Band nimmst Du Dir als nächstes vor? ;-)

John The RelevatorGroßartig, Friedrich!

Vielen Dank für Lob und Anerkennung. Das tut gut!

Ich fürchte jedoch, dass es vorerst keine weitere Staffel meiner kleinen Serie „Friedrich präsentiert: (beliebiger Bandname)“ geben wird. Zum einen, weil das auf die Dauer sehr viel Zeit beansprucht, zum anderen – und vor allem – weil ich gegenwärtig keine Band sehe, die mich derart interessieren würde und die so viel hergibt.

John The RelevatorIch erlebte Remain in Light 1980 genauso wie du. Parallel zu dieser Scheibe erschien „Searching For The Young Soul Rebels“ von den Dexy´s Midnight Runners. Diese beiden Scheiben haben sich in mein musikalisches Hirn gebrannt. Ich schätze beide Scheiben noch heute sehr! Doch damals waren sie eine Offenbarung, eine Befreiung.

An Dexy’s erinnere ich mich auch noch gut. Das darauf folgende Album TOO-RYE-AY steht bei mir noch im Plattenschrank. Definitiv eine andere Baustelle als die Talking Heads. Aber SFTYSR ist zweifellos eine Ikone britischer Popmusik der frühen 80er. Und hier haben wir ebenfalls einen charismatischen Bandleader, auf den in diesem Fall mit Sicherheit die Bezeichnungen „Egomane“ und „Maniac“ zutreffen. Leider führte aber genau das zu einer zwar sehr stürmischen, aber leider kurzen Erfolgsphase mit anschließendem Burn Out und dramatischen Absturz. Bezeichnend ist auch hier die Leidenschaft für Schwarze Musik. Wie wär’s mit einem ausführlichen Dexy’s Thread, John The Revelator?

John The RelevatorNochmal zurück zu den TH: Die Uraufführung in deutschland – bevor der Film in den Kinos anlief – von „Stop making Sense“ fand in Frankfurt in der Galeria an der Messe statt. Eine volle Galeria, in der ein Film auf einer riesigen Leinwand gezeigt wurde und alle haben getanzt. Sehr beeindruckendes Erlebnis!

Ich beneide Dich! Die Galleria ist eine Messehalle in Frankfurt, nicht wahr?

AlbertoIn der Rückschau ist für mich „Fear Of Music“ das beste Album, aber auch die anderen unter Beteiligung von Brian Eno entstandenen Alben sind erste Sahne. Auf „Naked“ wurden, ebenso wie später auf „Rei Momo“ von DB, weltmusikalische Elemente in hörbarer Form in westliche Popmusik integriert. Auch dieses Album ist deswegen ein großer Wurf.

Aufgrund des das Werk der Band durchziehenden „anything goes“ sind die TH ein Kind der Achtziger, weswegen es auch konsequent ist, dass sie kurz danach aufgelöst wurden.

Ja, die besten Stücke von NAKED sind toll und deuten schon darauf hin, was David Byrne wenig später auf REI MOMO gemacht hat. Es ist aber eben auch zu erkennen, dass er dafür die TH eigentlich nicht mehr brauchte. Ich trauere den TH auch nicht nach. Sie haben alles gesagt, was sie zu sagen hatten, und das war toll! Und danach ging’s woanders weiter.

j.w.Ich kann dazu nur sagen, dass ich Stop Making Sense bislang nur über den Computermonitor sah – aber auch in diesem Setup haut einen der Film (und die Musik!) aus den Socken!

Na, dann schieb Dir die DVD mal schnell in den DVD-Player und schau sie Dir auf einem möglichst großen Bildschirm an! Übrigens jährt sich das Erscheinen von SMS dieses Jahr zum 25. mal. Der Film erscheint aus diesem Anlass neu auf Blue Ray.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)