Re: Talking Heads

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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AlbertoLittle Creatures vermittelt meiner Ansicht nach rückwirkend gesehen am besten das Feeling der 80er ab dem Ende des Postpunk. Es ist daher für die zweite Hälfte der 80er ebenso wegweisend, wie Remain in Light es seinerzeit für die zukünftige Entwicklung war.

Naja, wer will das beurteilen? Das Ende des Postpunk, wo soll denn das gewesen sein? Man kann den Begriff Postpunk ja fast synonym mit New Wave verwenden. Okay, vielleicht war aus New Wave Mitte/Ende der 80er die Luft etwas raus, wenngleich Bands wie Depeche Mode, New Order, The Cure und andere munter weitermachten und sogar ihre größten kommerziellen Erfolge feierten. Ich wüsste jetzt aber nicht, was die zentrale Entwicklung danach gewesen sein sollte. Ich persönlich habe Ende der 80er Dinosaur Jr. (YOUR LIVING …, 1986), Hüsker Dü (CANDY APPLE GREY, auch ’86), immer noch The Smiths – auch wenn die sich 1987 schon selber überlebt hatten – und auch schon frühen Acid House und vereinzelt Hip Hop gehört. RAISING HELL von Run DMC kam 1986 heraus, ebenso LICENSE TO ILL von den Beastie Boys. Das waren damals die heißen Dinger. Die Pet Shop Boys traten auf den Plan! ;-) Die TH schienen mir da nicht mehr unbedingt die Speerspitze der Bewegung zu sein.

Aber darüber kann man verschiedener Meinung sein. Es gibt noch zwei TH-Alben abzuarbeiten. Dazu demnächst mehr an dieser Stelle.

Friedrich

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)