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mistershearsHa! Endlich Ein großartiger Song, nach „Air“ mein zweites Lieblingslied.
Es geht mir ja gelegentlich so, dass die amtlichen „Greatest Hits“ einer Band / eines Musikers nicht zwangsläufig auch meine persönlichen Favoriten sind. Bei den TH ist das aber besonders ausgeprägt: Das von mir so geschätzte GOOD THING taucht auf keiner Kompilation auf, ebenso wenig STAY HUNGRY. Auch auf FEAR OF MUSIC finden sich lauter kleine Perlen, die dem einem das Allerliebste sind, dem anderen aber eher vernachlässigenswert erscheinen. Woran liegt’s? Ist es die fast durchgehend hohe Qualität der Songs, aber deren doch sehr unterschiedlicher Charakter, der jeweils eine ganz andere Saite im Hörer zum Schwingen bringen kann? Ich persönlich halte sowohl AIR als auch DRUGS für eher untypische Stücke von FOM, aber vermutlich ist das eine Frage der eigenen Perspektive. Was ist das Typische an einer Band, die selbst immer wieder die Perspektive wechselt?
thokeiHat früher eine Menge ausprobiert:
( Sand in the Vaseline Linernotes)
SAND IN THE VASELINE war die erste Kompilation nach Auflösung der Band, oder? Toller Titel übrigens! Ich kenne die nicht (wenngleich ca. 95 % der Songs) und folglich leider auch nicht die offenbar sehr aufschlussreichen Liner Notes. Ich ziehe die meisten Informationen hier – wenn nicht aus dem Gedächtnis und dem Netz – aus dem Buch FA FA FA FA FA FA / THE ADVENTURES OF TALKING HEADS IN THE 20TH CENTURY von David Bowman. Viel Klatsch und Tratsch, Hintergrundinformationen und Persönliches, weniger Fakten über die Musik selbst (aber die kann ich mir auch anhören). Wenn Du noch weiteres beizusteuern hast: Immer her damit!
David Byrne hat wohl durchaus so manches eingeworfen. Wenn man sich Videos von Liveauftritten der TH anschaut und einen zu 200% aufgedrehten aber auch hochkonzentrierten DB sieht und hört, kommt man kaum umhin, ein bisschen Kokain in der Künstlergarderobe zu vermuten. Insbesondere wenn man bedenkt, das DB privat vor Schüchternheit kaum den Mund aufkriegte aber auf der Bühne zum charismatischen Showman mutierte. Aber seine Erfahrungen mit Drogen waren wohl insgesamt auch ziemlich beängstigend für ihn. Zu DRUGS fällt mir noch ein Wort ein: David Byrne klingt „verstört“.
F.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)