Re: Birdseys Rezensionen

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dominick-birdsey
Birdcore

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mkBei Plath ist es allerdings eher eine selbstauferlegte (bzw selbstaufgesetzte) Glasglocke, oder?

Nein, würde ich nicht sagen. Es ist ja eine Depression, die sich wie eine Glasglocke über die Protagonistin stülpt.

@SJ:
Die Intertextualität auf „Die Glasglocke“ ist u.a. an diesem Zitat nachzuvollziehen (allerdings gibt auch Jelinek Plath als Referenz in Interviews an):
„Die Zeit vergeht, und wir vergehen in ihr. Unter einer gläsernen Käseglocke sind sie miteinander eingeschlossen, Erika, ihre feinen Schutzhüllen, ihre Mama. Die Glocke lässt sich nur heben, wenn jemand von außen den Glasknopf oben ergreift und ihn in die Höhe zieht.“

Fraglos ist der Roman nicht einfach (runter) zu lesen. Es erfordert Aufmerksamkeit. Aber wenn man sich den Zeilen widmet und sich damit auseinandersetzt ist es ein großer Genuss.

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