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Lokua Kanza – Nkolo (2010)
Es sieht so aus, als stehe Lokua Kanza am Ufer des Kongo, tatsächlich aber wurde ist das Bild für das Cover in Brasilien aufgenommen, wo Kanza auch zeitweise lebt. Die Musik auf Nkolo hat aber kaum brasilianische Einflüsse und auch Rumba oder Soukous Klänge sucht man hier vergeblich. Lokua Kanza ist ein Singer/Songrwiter, der hier zumeist auf ruhige und zurückhaltende Klänge setzt, dabei aber nie langweilig wirkt und auch wenn auf dem Cover vermutlich der Amazonas zu sehen ist, so ist es doch der Kongo, der durch diese Songs fließt. Ich muss gestehen, dass ich mich mit Kanza bislang nicht beschäftigt hatte. Möglicherweise wirkte die Tatsache, dass Kanza in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts Teil von Peter Maffays Begegnungen war im Unterbewusstsein zu schwer.
Als Ausgangspunkt des Albums dient eine Kalimba, jenes Daumenklavier, das im Kongo auch als Likembe bekannt ist und im ersten Stück Elanga Ya Muinda eine tragende Rolle spielt. Es war übrigens keine geringere als Mirirma Makeba, die Lokua Kanza dazu inspirierte, Musiker zu werden. Im Alter von 13 Jahren sah er ein Konzert von ihr und beschloss sofort, es ihr gleich zu tun. Seine inzwischen 25-jährige Tochter Malaika benannte er nach dem gleichnamigen Makeba Song und mir ihr zusammen singt er auch das Titelstück des Albums. Wurde auf dem Vorgänger Plus Vivant noch ausschließlich französisch gesungen, so ist dieses mal wieder hauptsächlich Lingala die verwendetete Sprache. Ausnahme ist das auf portugiesisch vorgetragene und von einem Piano getragene Vou Ver, das Kanza zusammen mit dem Brasilianer Vander Lee eingesungen hat. Das für Kanza Verhältnisse fast schon energische Dipano besteht dagegen zum Teil aus einer Phantasiesprache. Das Gospelstück Mapendo wiederum ist ein Antikriegssong mit Bezug auf Ruanda, der Heimat Kanzas Mutter. Es ist schon beeindruckend, wie Kanza hier verschiedene Spielarten unter einen Hut bringt und zu einem homogenen Ganzen zusammenfügt. Darunter finden sich mit Loyenge auch Vokaleinsätze, die an Bobby McFerrin oder Gino Sitson erinnern. Und mit On Veut Du Soleil gelingt nebenbei auch noch ein nahezu perfekter Popchanson.
Als Inspiration für dieses Album diente nach eigener Aussage das Debütalbum aus dem jahr 1993, dessen Songs Kanza sich zuvor nie angehört hatte. Nkolo scheint es aber in jedem Fall geholfen zu haben: ein ausgezeichnetes Album!
Diskographie
1993 Lokua Kanza
1995 Wapi Yo
1998 3
2002 Toyebi Te
2004 Toto Bona Lokua (mit Richard Bona & Gerald Toto)
2005 Plus Vivant
2010 Nkolo
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?