Re: Afrika

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sparch
MaggotBrain

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Ali Farka Toure & Toumani Diabate – Ali & Toumani (2010)

„Et voilà“ hört man Ali Farka Toure am Ende sagen und was auf den ersten Blick vielleicht nur so dahergesagt wirkt, lässt einem tatsächlch einen Gänseschauer über den Rücken jagen. „Et voilà, das war’s“, Toure wusste, dass er nicht mehr lange leben würde und dass dies seine letzten Aufnahmen sein werden. Und so schließt dieses „Et voilà“ auch das Kapitel eines der größten Musiker Afrikas wenn nicht der Welt. Einem Musiker, der sich nicht verbiegen ließ, dem zuviel Erfolg suspekt erschien sich zurückzog um hauptsächlich als Landwirt aktiv zu sein und der Ende der 90er Jahre ein ganzes Aufnahmestudio nach Niafunke bringen ließ, um ein weiteres Album aufzunehmen. 2005 erschien schließlich die erste Zusammenarbeit mit Toumani Diabate, das im Mandé Hotel in Bamako aufgenommene und mit dem Grammy ausgezeichnete Album In The Heart Of The Moon. Während einer kurzen Europa Tour entstanden die Aufnahmen zu einem weiteren gemeinsamen Album. Toure war zu diesem Zeitpunkt von seiner Krebserkrankung schon schwer gezeichnet und litt während der Aufnahmen nicht selten unter Schmerzatacken, was ihn aber nicht davon abhielt, weiterzumachen. Er wollte dieses Album unbedingt fertigstellen. Dass es nun 4 Jahre gedauert hat, bis diese definitiv letzten Aufnahmen endlich veröffentlicht wurden, zeigt auch, wie respektvoll World Circuit mit seinem Tod umgegangen ist und dies immer noch tut. Und man darf natürlich Toumani Diabates gleichberechtigten Anteil an diesen beiden Alben nicht vergessen.

Im Grunde gibt es zu diesem Album doch gar nicht viel zu sagen. Wer In The Heart Of The Moon liebt, kommt an diesem Album unmöglich vorbei. Und es stellt sich natürlich die Frage, wie man In The Heart Of The Moon denn nicht lieben kann, diese Verschmelzung aus Diabates perlenden Koraklängen und Toures schroffen Gitarrenfiguren. „The most beautiful music on earth“ behauptete damals das britische Mojo und was soll ich sagen, sie hatten recht. Es fällt tatsächlich schwer, die Schönheit dieser Musik in Worte zu fassen, diese meist ruhig dahinfließende und vor Melodienreichtum nur so strotzende Musik, gespielt von zwei Musikern, die sich trotz oder gerade wegen ihrer unterschiedichen Herkunft blind zu verstehen schienen. Und das hört man schon beim Eröffnungsstück Ruby, das Toure spontan nach Nick Golds Tochter benannt hat als er es ihnen vorpsielte. Es ist eines dieser hypnotisierenden Stücke, die einen vor Ehrfurcht erstarren lassen und bei denen man sich nicht traut, sich auch nur zu bewegen, nur um diesen magischen Moment nicht zu stören. Auf zwei Stücken sang Ali auch noch einmal. Da wäre zum einen das afro-karibisches Flair verbreitende Sabu Yekoy, das er schon in den 60er Jahren spielte und bei dem er u.a. von seinem Sohn Vieux Farka Toure an den Kongas begleitet wurde. Zum Anderen wäre da noch Sina Mory, das ihn Mitte der 50er Jahre zur Musik brachte. Es war Nick Gold, der ihn immer wieder fragte, welches Stück ihn als ersten zum Gitarrespielen inspirierte, doch erst kurz vor seinem Tod erinnerte sich Toure an dieses Stück. Und auch die restlichen Instrumentalstücke haben nichts von der Klasse eines In The Heart Of The Moon eingebüßt.

Hörte man seinem letzten Soloalbum Savane noch den Kampf gegen den Tod an, so klingt Ali & Toumani nach jemanden, der mit sich im Reinen ist. Ein würdevoller Abschied!

PS

Neben dem Album gibt es noch zwei weitere Stücke. Da wäre zum Einen Kenouna, ein bluesiges Stück mit Gesang, das World Circuit zum kostenlosen Donwload anbietet und zum Anderen Kala Djula, ein weiteres Instrumentalstück, das als Bonus der iTunes Version zur Verfügung gestellt wurde, das aber auch einzeln erhältlich ist.

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?