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Malouma – Nour (2007)
Malouma Mint Moktar Ould Meidah, so ihr vollständiger Name, geboren den 60er Jahren, ist vermutlich die erste Frau, die moderne maurische Musik außerhalb ihrer Heimat Mauretanien bekannt machte. Dabei hatte sie es nicht immer einfach und musste um ihren Platz in der Musikwelt kämpfen. Nichzuletzt auch deshalb, da sie als Frau in einer muslimischen Gesellschaft immer wieder für die jeweils Machthabenden unangenehme Themen wie Frauenrechte, Analphabetismus, soziale Gerechtigkeit, Aids anfasste oder sich mit der Religion auseinandersetzte. Dabei darf man nicht vergessen, dass Mauretanien eine islamische Republik ist, in der das islamische Recht, die sog. Scharia, bis heute Gültigkeit hat.
Malouma wuchs in einer Griot Famile auf und war bereits im Alter von 15 Jahren selbst eine anerkannte Sängerin und blickte schon damals über den Tellerrand der eigenen Tradition hinaus und hörte neben ägyptischer und nordafrikanischer Musik auch Blues und Pop amerikanischer und europäischer Prägung. Mit dem Erreichen des Erwachsenenalters fanden ihre Bemühungen ein jehes, wenngleich auch nur temporäres Ende. Erst gegen Ende der 80er Jahre begann sie, ihre musikalische Karriere fortzusetzen.
Nour ist bereits das dritte Album und präsentiert eine moderne Variante des orientalisch angehauchten Wüstenblues. Neben dem Gesang spielt Malouma auf einigen Stücken Ardin, eine mit der Kora verwandte 14-saitige Harfe und hier und da kommt auch ein Tidinit, ein Verwandter der Gitarre, zum Einsatz. Für moderne Klänge sorgen dezent eingesetzt Synthesizer und schaffen im Stück Lemra, eine Ode an die Frauen Mauretaniens, für eine fast schon beklemmende Atmosphäre, was durch stoische Percussionrhythmen noch verstärkt wird. Im fröhlichen Casablanca kommen dagegen auch Beats und Loops zum Einsatz und zeigen, dass Maliuma auch ein Gespür für eingängige Melodien hat. Yarab ist wiederum ein benahe klassischer Blues, bei dem die E-Gitarre hart angeschlagen wird. Überhaupt gefällt mir die E-Gitarre auf Nour besser als auf dem Vorgänger, auf dem sie mir an ein oder zwei Stellen etwas zu aufdringlich erklingt. Ein weiteres Highlight ist das Stück Habib, ein bewegendes und trauriges Stück, das den Verlust eines Freundes zum Thema hat.
In ihrer Heimat ist Malouma ein Star, vor allem auch bei der Jugend, und mittlerweile auch Mitglied des mauretanischen Senats. Dass die Musik darunter nicht zu leiden hat, beweist Nour, ein weiteres Album-Highlight des vergangenen Jahres.
Diskographie
1998: Desert of Eden
2003: Dunya
2007: Nour
Internet
Homepage
Auftritt bei WOMAD 04
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?