Re: Afrika

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MaggotBrain

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Black Stars – Ghana’s Hiplife Generation (2008)

„Ghana is free forever“, das waren die Worte von Kwame Nkrumah, dem ersten gewählten Präsidenten der früheren Goldküste am 6. Mai 1957, als Ghana als erste ehemalige Kolonie in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Mehr als 50 Jahre später zählt Ghana, Ausrichter des Africa Cups 2008, zu den stabilsten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent, das u.a. auch vom stetig wachsenden Tourismus profitiert. Vor allem Afro-Amerikaner reisen nach Ghana, um auf der Suche nach den eigenen Wurzeln auch die entlang der Küste verstreuten ehemaligen Sklavenfestungen zu besuchen. Der schwarze Stern in Ghanas Flagge ist als Referenz auf den schwarzen Aktivisten und Jamaikaner Marcus Garvey zurückzuführen, der die sog. Black Star Line gründete, um Afro-Amerikaner zurück nach Afrika zu bringen.

Highlife ware lange Zeit die Tanzmusik in Ghana und gesamt Westafrika, doch die heutige Jugend tanzt zu einer deutlich moderenern Variante, dem sog. Hiplife. Hiplife ist eine Mixtur aus eben Highlife, HipHop, Reggae und Dancehall und kam vor ca. 10 Jahren durch Reggie Rockstone, dem „Godfather“ des Hiplife, zu ersten Erfolgen. Er war auch der Erste, der in der Sprache Twi, der meistverbreiteten Sprache in Ghana, rappte. Heutzutage kann man Hiplife überall in Ghana hören, es zählt zu den beliebtesten Musikstilen und unterteilt sich mittlerweile in diverse Subgenres.

Black Stars – Ghana’s Hiplife Generation, zusammengestellt von dem Münchenr DJ Georg Milz, präsentiert einige der bekanntesten Hiplife Musikern. Für die Arbeit zu diesem Sampler begab sich Milz auch für längere Zeit nach Accra um die dortige Szene genau zu studieren. Herausgekommen ist ein wunderbares Album, das nicht nur sehr gut klingt sondern auch mit jeder Menge interessanter Linernotes aufwartet und allein schon für das großartige Artwork einen Preis verdient hätte.

Die vorgestellten Künstler sind hierzulande weitgehend unbekannt. Das gilt auch für Tic Tac, in Ghana längst ein Star und echter Veteran in Sachen Hiplife. Wobei der Erfolg des Stückes Kangaroo weit über die Grenzen Ghanas hinausreicht, was nicht zuletzt auch dem dazugehörigen Video zu verdanken ist, das es bis an die Spitze der MTV Base Africa’s Charts schaffte. Mitgewirkt an Kangaroo hat der ebenfalls auf dem Sampler vertretene Batman Samini, der schon einmal für den MTV European Music Award in der Kategorie „Bester Afrikanischer Act“ nominiert war. Seine Mixtur aus Hiplife und Ragga ist auch als Raglife bekannt, einem Stil, der u.a. von Terry Bonchaka entwickelt wurde. Eine weitere in Westafrika sehr bekannte Gruppe ist V.I.P., welche aus Nima, dem größten Slum in Accra, stammt.

Einer der derzeit erfolgreichsten Sänger ist Ofori Amponsah, dessen hochgepitchte Stimme man in den meisten Clubs in Ghana hören kann. Da in seinen Stücken oft auch Rapper mit dabei sind, wird sein Stil als moderner Highlife bezeichnet. Die jüngste Sensation ist allerdings King Ayisoba, der zusätzlich mit seinem Spiel auf der 2-saitigen Kolgo, einem Vorfahr der Gitarre, zu überzeugen weiß. Ein Geheimtipp ist dagegen Sheriff Ghale, dessen Musik mehr in dir Richtung Rootsreggae im Stile von Bob Marley oder Peter Tosh geht. Und auch der bereits erwähnte „Godfather“ Reggie Rockstone darf auf diesem Sampler natürlich nicht fehlen.

Mit 14 Stücken und einer Gesamtspieltzeit von ca. 72 Minuten verschafft Black Stars – Ghana’s Hiplife Generation einen guten und vor allem jederzeit kurzweiligen Überblick über die lebhafte ghanaische Musikszene und es bleibt zu hoffen, dass dies nicht das letzte ist, was man davon zu hören bekommt.

Ein Großteil der Informationen sind der Beschreibung des Labels (Out|Here Records) entnommen.

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?