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Somi – Red soil in my eyes (2007)
Die in Illinois geborene Diplomatentochter mit Wurzeln in Uganda und Ruanda erlebte dank der Beschäftigung der Eltern bei der WHO viele Ortswechsel und lernte somit bereits in jungen Jahren eine breite Palette an Kulturen und Musiktraditionen kennen. Sie lebte in Sambia, Kenia und Tansania und feierte erste Erfolge am African Globe Theater, ehe sie nach New York zog um u.a mit Roy Hargrove oder Lionel Loueke zu arbeiten. Sie nahm am Projekt „HipHop for Respect“ teil und engagierte sich somit gegen die Brutalität amerikanischer Polizisten. Dank dieses Engagements verschaffte sie sich eine größere Aufmerksamkeit als Sängerin und stand u.a bei einer Neujahrsfeier des Blue Note Jazz Clubs zusammen mit Cassandra Wilson auf der Bühne und ging auf eine Konzerttour, die sie durch 15 afrikanische Länder führte. Ganz nebenbei schloss sie auch noch ein Kunststudium ab. Im Jahr 2003 erschien schließlich ihr Debütalbum Eternal Motive.
Ihre Musik bezeichnet sie selbst als „Holistic New African Soul-Jazz“, und wenn man sich ihr aktuelles und zweites Album Red soil in my eyes anhört wird man feststellen, dass diese Beschreibung sehr treffend ist. Dabei überzeugt sie nicht nur mit ihrer facettenreichen Stimme sondern auch mit der musikalischen Umsetzung basierend auf Jazz kombiniert mit jeder Menge Soul. Mit Ausnahme von eine paar Percussion verzichtet sie zwar auf den Einsatz traditioneller Instrumente, dennoch verfügt das Album über jede Menge afrikanischem Kolorit. Am Anfang steht das eingängige Ingele, das mit seiner einprägsamen Melodie durchaus Popqualitäten besitzt. Das balladeske Circles überzeugt dagegen mit wundersamen Chorgesang während Quietly durch den Einsatz von Streichern orientalisches Flair verbreitet. Das atmosphärische Titelstück beschreibt die Schönheit ihrer eigentlichen Heimat in Ostafrika, den Nil, die grünen Savannen und natürlich die rote Erde aber auch den Schmerz über die Geschehnisse in der jüngeren Vergangenheit. Ein weiteres Highlight ist das Zentral gelegene African Lady, ein Afrobeat Stück, das im Refrain ausgerechnet Fela Kutis Lady zitiert, einem Stück, das u.a. dafür verantwortlich ist, das Fela des öfteren ein Machoimage und Chauvinismus vorgworfen wurde. Ohne an dieser Stelle genauer auf die Vorlage einzugehen, führt Somi den Text auf ihre ganz eigene Art und Weise weiter, indem sie die afrikanischen Männer dazu auffordert, ihre Frauen gefälligst auch wie Ladys bzw. Königinnen zu behandeln.
Ganz am Ende des Albums steht schließlich das gespenstische Remembrance, ein musikalisches Mahnmal, das den Völkermord in Ruanda zum Thema hat und sowohl den Opfern als auch den Überlebenden gewidmet ist.
Auf die Frage, was für sie, die viel herumgekommen ist, eigentlich Heimat ist, antwortete Somi weise: „Ich gehe nach Hause, wenn ich singe.“. Bleibt zu hoffen, dass Somi noch sehr oft nach Hause gehen wird, denn Red soil in my eyes ist ein excellentes Album geworden.
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