Re: Afrika

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sparch
MaggotBrain

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Simphiwe Dana live in Heidelberg, 17.02.2008

Ich gebe zu, auf der Fahrt nach Heidelberg war ich irgendwie aufgeregt. Nach zwei phantastischen Alben stellte sich mir vor allem die Frage, wie die musikalische Umsetzung auf der vergleichsweise kleinen Bühne im Heidelberger Karlstorbahnhof, auf der weder ein Orchester noch ein großer Chor Platz finden, aussehen könnte. Nach 15-minütiger Verspätung löste sich schließlich die Spannung, alles war kleiner und doch war die Bühne voller Musiker, so dass sich neben der Hauptakteurin 3 Chorsänger, 2 Keyboarder, 1 Bassist, 1 Gitarrist, ein Schlagzeuger und 1 Percussionist den kleinen Platz teilten. Am Anfag stand das Ende des aktuellen Albums, der 2. Teil des One love movement, bei dem zunächst der kleine Chor sein ganzes Können unter Beweis stellen durfte bevor schließlich die zauberhafte Simphiwe Dana im eleganten Kleid und der obligatorischen Kopfbedeckung auf die Bühne kam. Gespielt wurden in der Folge Songs von beiden Alben, die z.T. neu arrangiert wurden. So durften bei dem ins beinahe Unendliche gezogene Zandisile auch die 3 Chorsänger, bestehend aus 2 Männern und einer hochschwangeren Frau, den Leadgesang übernehmen. Wie schon auf dem letzten Album wurden die Songs auch live auschließlich in der Sprache Xhosa gesungen, wobei die typischen Klicklaute hier fast noch deutlicher zum Vorschein kamen. Es ist immer wieder faszinierend zuzuhören, auch wenn man kein Wort versteht und man selbst schon Schwierigkeiten hat, die Worte überhaupt zu lesen, geschweige denn auszusprechen. Zwischen den Songs gab es allerdings meist eine Erklärung auf Englisch wobei sich die Dana hier zu allem Überfluss auch noch als äußerst sympathische Erscheinung erwies. Schon während des Konzertes gab es immer wieder stehende Ovationen von einem Publikum, das überraschend wenig dem biederen Weltmusikhörer Klischee entsprach.
Im Grunde war das Konzert eine Aneinandereihung von Höhepunkten, so dass es tatsächlich schwer fällt, einzelne Stücke hervorzuheben. Mit einer der bewegendsten Momente war sicher das live noch dramtaischer wirkende und der Liebe gewidmete Iliwa Lam oder das beschwingte Ihilihili, bei dem einer der beiden männlichen Chorsänger einen Tanz zum Besten geben durfte. Selbst die Vorstellung der Band geriet äußerst kurzweilig, weil Simphiwe Dana auch gleich noch verriet, wer von den männlichen Musikern noch „zu haben (available)“ war. Schließlich endete das Konzert mit einem endlos langen Ndiredi vom Debütalbum, bei dem der Chor noch einmal Akzente setzen und zeigen durfte, wie unverzichtbar er doch an diesem Abend war. Gerne hätte ich auch Vela oder Chula ukunyathela, eines der beiden A-Capella Stücke vom Debütalbum, gehört, ein Wunsch, der jedoch unerfüllt bleiben sollte.
Als einzige Zugabe gab es noch Injongo, für all die, die am nächsten Tag bei eisiger Kälte früh aufstehen und zur Arbeit mussten. Zuvor bemerkte sie schon scherzhaft, dass in ihrer Heimat bei dieser Kälte keiner das Haus verlassen würde um auf ein Konzert zu gehen. Und so ging ein 2 Stunden langes Konzert nach gefühlten 15 Minuten zu Ende. Bleibt zu hoffen, dass die anderen Konzerte mit ähnlicher Begeisterung aufgenommen wurden, dann dürfte einer weiteren Tour nichts im Wege stehen.

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?