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Simphiwe Dana – The One Love Movement on Bantu Biko Street
Mit einem Jahr Verspätung wurde hierzulande nun auch Simphiwe Danas zweites Album veröffentlicht, das in ihrer Heimat Südafrika längst Platinstatus erreicht hat. Das wird dem Album hier zwar aller Wahrscheinlichkeit nach nicht passieren, aber zumindest was dessen Klasse angeht, kann man hier nur von einem Platinalbum reden. In der Tat gelingt es der Künstlerin dem schon phantastischen Debüt noch eins draufzusetzen, was gar nicht so einfach gewesen sein dürfte obwohl man es dem Album nicht anhört. Simphiwe Dana erweist sich hier nämlich nicht nur als großartige Sängerin, die dieses mal ihre Lieder ausschließlich in ihrer Muttersprache Xhosa singt, sondern einmal mehr auch als außergewöhnliche Autorin. Der Inhalt der Songs, die dieses mal allesamt in englischer Übersetzung vorliegen, ist größenteils politischer Natur, aber hier und da finden sich auch wunderbare Liebeslieder.
Das politische Element dieses Albums wird schon im Titel deutlich, beinhaltet er doch den Namen jenes Bürgerrechtlers, der 1977 während seiner Haft zu Tode gefoltert wurde. Auf dem Cover sieht man einen hell erleuchteten Weg, der durch das Dunkel führt. Bantu Biko Street dienst als Symbol für den Weg nach vorne oder wie es die Künstlerin selbst sagt: „Bantu Biko Street is the only street paved with our hopes and dreams, our golden highway that must first exist in our minds“. Schon im ersten Stück Sizophum‘ Elokishini, das darüber klagt, dass die Apartheid noch nicht überwunden ist, wird dies deutlich. Doch sind Simphiwe Danas Lieder immer auch von Hoffnung und dem Glauben an Besserung geprägt, auch wenn es ein langer Weg dahin ist. Doch auch musikalisch wird im ersten Stück klar, wo es langgeht. Deutlich mehr jazzorientiert geht es dieses mal zu Werk wozu auch das Orchester seinen Beitrag leistet, indem es zwar meist zurückhaltend agiert aber eben doch wichtige Akzente setzt. Geblieben sind die einzigartigen und ausnahmslos grandiosen Chorgesänge. Bantu Biko Street, eines der beiden Titelstücke, liegt gleich in 2 Versionen vor, einmal mit Band und einmal mit Orchester und Chor und beschwört einmal mehr die Einigkeit Afrikas während das jazzige Zundiqondisise von der Eigenständigkeit der Frau handelt und mit wunderbaren Piano- und Chorpassagen aufwartet. An zentraler Stelle findet sich die wunderschöne und intensive Liebeballade Iliwa Lam bei dem einmal mehr auch das Orchester mit dem Chor für magische Momente sorgt. Im Gegensatz dazu stehen zum einen das perkussive Sebenzile, dessen Rhythmen wahre Afrobeatgefühle aufkommen lassen und zum anderen Uzobuya Nini?, das auf einem monotonen Dancefloorbeat basiert. Am Ende steht dann das zweite Titelstück, dargebracht als zweiteilige Suite, und verdeutlicht noch einmal obiges Zitat und setzt diesem knapp 80 Minuten langen aber niemals langweiligen Album einen würdigen Schlusspunkt.
Bei den African Music Awars im Frühjahr 2007 wurde Simphiwe Dana gleich mit 4 Preisen gewürdigt u.a. in den Kategorien „Album of the Year“ und „Artist of the Year“. Das ist freilich kein Merkmal für Qualität, in diesem Falle trifft es aber ausnahmsweise absolut zu.
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