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Vieux Farka Toure – s/t (2007)
Wie der Vater so der Sohn. Nicht einmal ein Jahr nach dem Tod des großen Ali Farka Toure veröffentlichte dessen Sohn Vieux sein Debütalbum und es liegt durchaus der Verdacht nahe, dass hier schnelles Geld verdient werden wollte. Wenn man sich dieses Album dann aber anhört, wird man sehr schnell feststellen, dass dieser Verdacht nicht nur unbegründet sondern auch albern ist. Ali Farka Toure selbst wollte übrigens gar nicht, dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt, damit er nicht die gleichen schlechten Erfahrungen mit dem Musikbusiness macht. Glücklicherweise hat sich Vieux sein Vorhaben nicht verbieten lassen und zunächst begonnen, Percussion zu spielen. Später hat er sich dann aber dazu entschlossen, es seinem Vater gleichzutun und Gitarre zu erlernen zu singen und Songs zu schreiben. Unterstützt wird er dabei nicht nur von seinem Vater auf dessen möglicherweise letzten Aufnahmen, sondern auch von solch Größen wie Toumani Diabate oder Bassekou Kouyate. Die musikalische Herkunft lässt sich freilich nicht verleugnen, was besonders gut im Stück Diallo zu hören ist, ein Wüstenblues, bei dem Ali Farka Toure die E-Gitarre übernimmt und der mit dem typischen Kalabasse-Rhythmus daherkommt. Genau wie sein Vater singt auch Vieux seine Lieder in verschiedenen Sprachen wie z.B. Sonrai, Bambara oder Fulani, alles Sprachen, die in Mali gesprochen werden. Hier und da beschreitet Vieux auch gänzlich neue Wege wie z.B. im Stück Ana, das den typischen Mali-Blues mit einem Reggae-Rhythmus kreuzt, inklusive Gebläse und Orgel. Die beiden Stücke mit Toumani Diabate dagegen sind auf Akustikgitarre und Kora reduzierte Instrumentals, die dem Album eine weitere Klangfarbe geben, vor allem das finale Diabaté, eine Hommage an den großen Koraspieler, der für Vieux wie ein Vater ist. Courage dagegen ist eine besondere Hommage an den Vater, dem übrigens auch das Album gewidmet ist, ein neu arrangiertes Stück von Issa Sory Bamba, der hier auch den Gesang übernimmt.
Vieux Farka Toures Debüt ist ein sehr vielschichtiges Werk geworden, das sich vor dem schweren Erbe seines Vaters sicher nicht verstecken muss und lässt zusammen mit Bassekou Kouyates Album Tinariwens Aman Iman 2007 doch um einiges hinter sich. Hoffen wir, dass er noch einige Alben von diesem Kaliber folgen lässt.
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