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Afel Bocoum
Afel Bocoum, malischer Sänger, Gitarrist und Songschreiber folgte Ali Farka Toures Spuren bereits zu dessen Lebzeiten. Schon im Alter von 13 Jahre spielte der 1955 geborene Musiker in der Band seines Onkels, einer Gruppe von Musikern seines Heimatdorfes Niafunké und durfte dort als Solist auch in diesem jungen Alter schon eigene Songs vortragen. Ebenfalls großen Einfluss auf seine musiklaische Karriere hatte seine Vater Kodda Bocoum, ein in Mali weitbekannter Njarka- und Njurklespieler. Den Durchbruch schaffte Bocoum 1972 bei der zweiten malischen Bienale, bei der er als Solosänger den zweiten Platz belegte. Dies ist dahingehend erstaunlich, als dass Bocoum der einzige männliche Solosänger bei diesem Festival war, bei dem sonst nur Frauen als Solisten auftraten. Zusammen mit Ali Farka Toure sang er auf Songhai, seiner Muttersprache, den Song Sukabe Mali (Children of Mali) der bis heute immer wieder mal auf Radio Mali gespielt wird. Den Erfolg verdankte er hauptsächlich seiner damals relativ hohe Stimme, weshalb im damaligen Mali hauptsächlich weibliche Sänger bevorzugt wurden. Der erste Platz wurde im übrigens nur deshalb verweigert, weil der der Volksgruppe der Songhai angehört und nicht der bevölkerungsreichsten der Bambara. Bocoum spielte noch bis 1975 in der Niafunké Gruppe. Danach studierte er dank eines Stipendiums Landwirtschaft im Südosten Malis und kehrte Jahre späte nach Niafunké zurück, wo er bis heute als Bauer und Musiker tätig ist.
Erst 1999 erschien sein internationales Debütalbum Alkibar, benannt nach seiner Band, was soviel bedeutet wie „Bote des großen Flusses“. Die Gruppe, in der Bocoum neben dem Gesang auch Gitarre spielt, besteht zudem aus einem Njarka und eine Njrukle Spieler sowie zwei Percussionisten und Hintergrundsängern. Den markanten Klang verdankt die Musik aber hauptsächlich der Njarka, einer einaitigen Violine und der Njurkle, einer einsaitgen Gitarre. In seinen Liedern, bei denen man vor dem geistigen Auge den Niger vorbeifließen sieht, geht es um Themen wie Respekt gegenüber älteren Mitmenschen oder Umweltverschmutzung oder aber auch Zwangheiraten, gegen die er sich einsetzt. Auch Ali Farka Toure unterstützt ih auf diesem Album bei zwei Songs und somit ist Alkibar das erste Album, das jemals in Niafunké aufgenommen wurde. Zur gleichen Zeit entstand auch Toures Album Niafunké. Für die Produktion dieser beiden Alben ließ er extra ein mobiles Studio nach Niafunké bringen.
Schon zu Lebzeiten erklärte Ali Farka Toure Afel Bocoum zu einem musikalischen Erbe, seinem Nachfolger. Keine einfachen Aufgabe, wenn man um die Popularität Toures in Mali weiß. Bocoum meistert diese Aufgabe jedoch mit großer Bravour ohne eine bloße Kopie seines Onkels zu sein. Seine musikalische Herkunft lässt sich zwar nicht verleugnen, aber es gelingt ihm dennoch, seiner Musik eine ganz eigene Note zu verleihen. So erweiterte er seine Band auf dem zweiten Album Niger, das 2006 erschien, um einen Bassisten, der der Musik mit seinem E-Bass einen ganz besonderen Groove verleiht. Niger ist die konsequente Weiterführung von Alkibar und beginnt mit dem Stück Ali Farka, einer Ode an den verstorbenen Onkel und Mentor. Ansonsten setzt er sich auf diesem Album für die Gleichberechtigung der Frau oder auch gegen Analphabetismus ein. im Stück Mali Chinda preist der die Gastfreundlichkeit der Bewohner von Niafunké und Manni ist ein Dankeslied an den Organisator des Wüstenfestivals bei Essakane. Im Titelstück dagegen sorgt er sich um die Lebensader des Landes, die unter Umweltverschmutzung leidet und auch vom Austrocknen bedroht ist, wenn sich in Zukunft nichts ändern wird.
Die Umsetzung der Musik ist bei Bocoum weniger kantig als dass dies bei Toure der Fall ist aber nicht minder intensiv und somit ist er ein würdiger Nachfolger des vielleicht größten Musikers, den Mali je hervorgebracht hat.
Diskographie
– Alkibar (erschienen 1999 auf World Circuit)
– Niger (erschienen 2006 auf Contre-Jour)
Internet
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