Re: Afrika

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sparch
MaggotBrain

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Orchestra Baobab – Pirates choice (1982/2001)

Der Titel ‚Pirates choice‘ ist eine Anspielung auf die Beliebtheit des Orchestra Baobab denn keine andere Band konnte im Senegal mehr Raubkopien auf sich vereinigen. Die Anfänge dieser Band, die sich nach einem noblen Club in Dakar benannt hat, geht bis in die 60er Jahre zurück. Schon damals waren sie, wie nur wenige ihrer Mitstreiter, mit den besten Instrumenten ausgestattet und gaben fast jeden Abend ein Konzert, streng nach der Devise „nur wer viel übt und live auftritt hat auch Erfolg‘. Dieser ließ dann auch nicht lange auf sich warten, denn das Orchestra Baobab zählte zu den beliebtesten Bands Westafrikas. Inspiriert durch kubanische Tanzorchester kombinierten sie deren Stil mit westafrikanischen Rhythmen und zählten somit zu den Pionieren des sogenannten Afro-Salsa. Dabei verzichtet die Band weitgehend auf traditionelle Instrumnente und beschränkt sich meist auf Gitarre, Bass, Schlagzeug, Percussion und Saxophon.

Bei ‚Pirates choice‘ handelt es sich um Session-Aufnahmen, live um Studio eingespielt, was der Musik viel Raum für Improvisationen lässt, so ist kein Stück kürzer als 6 1/2 Minuten. Langeweile kommt dabei aber niemals auf, denn die Band versteht es die meist langsamen und entspannten Stücke derart lässig aus dem Handgelenk zu schütteln, als gäbe es nichts Einfacheres. Neben dem meist eindringlichen Gesang, die Band hatte immerhin 5 Sänger die meist eine Mischung aus spanisch und Wolof sangen, sind es vor allem die Gitarre und das Saxophon, welche hier eine führende Rolle spielen. Manche Stücke sind Überarbeitungen kubanischer Vorlagen, so z.B. ‚Utru horas‘, welches seinen Ursprung in Guinea-Bissau hat. Hier fallen sofort die klirrenden, beinahe spacigen Gitarrensoli auf, die sich kongenial mit dem Saxophon abwechseln und quasi die Marschroute für das ganze Album festlegen. Ein Album, dem es aber auch an Abwechslung nicht mangelt, so klingt ‚Coumba‘ wie ein französicher Popsong auf der Basis eines Rumba Rhythmus. ‚Toumaranke‘ lässt dank der Samba-Rhythmen gar brasilianische Karnevalsstimmung aufleben was in völligem Gegensatz zum Text steht, in dem es um Heimweh geht. Das abschließende ‚Balla daffe‘ kombiniert einen Reggae-Rhythmus mit einer einprägsamen Saxophonmelodie.

Ursprünglich wurden die Sessions im Senegal nur als Kassette veröffentlicht, 6 Stücke daraus später dann als LP in Frankreich und 1989 dann erstmals auf CD. Die kompletten Sessions, also alle 12 Stücke, wurden erst 2001 auf CD veröffentlicht. Die Band selbst brach nach den Aufnahmen schnell auseinander und fiel in einen fast 20 Jahre dauernden Dornröschenschlaf, ehe sie 2002 beinahe in Originalbesetzung reanimiert wurde und ein neues Album mit dem Titel ‚Specialist in all styles‘ aufnahm.

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?