Re: Afrika

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sparch
MaggotBrain

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Noch ein Nachtrag zu Fela.

Wie bereits erwähnt, enthält die US Ausgabe des Albums ‚Zombie‘ statt ‚Mr Follow Follow‘ die beiden Stücke ‚Monkey banana‘ und ‚Everythig scatter‘. Ersteres erschien in Nigeria 1976 auf dem Album ‚Before I Jump like Monkey Give Me Banana‘ und letzteres 1975 auf dem gleichnamigen Album. Beide Alben sind in den USA vermutlich nicht erschienen, so dass man sich wohl dazu entschloss, ‚Zombie‘ als Kompilation dieser 3 Alben zu veröffentlichen.

Das ebenfalls erwähnte Album ‚Black President‘ aus dem Jahr 1981 ist in dieser Form nur im UK erschienen. Die beiden Stücke ‚Sorrow, tears and blood‘ und ‚Colonial mentality‘ erschienen in Nigeria bereits 1977 auf dem Album ‚Sorrow, tears and blood‘ (mehr ist auf der Platte auch nicht drauf), während ‚I.T.T.‘ 1979 auf dem gleichnamigen Album veröffentlicht wurde und dort das einzige Stück war.

Da Fela Platten in den 70er Jahren meist nur aus 2 Stücken bestanden und zwischen 20 und 30 Minuten lang waren, wurden für den internationalen Markt oft mehrere Alben zusammengefasst. Das Label Barclay hat um das Jahr 2000 herum in der Serie Fela-Originals die Original Alben wiederveröffentlicht, d.h. so wie sie in Nigeria veröffentlicht wurden, darunter auch jede Menge Twofers, d.h. 2 Alben auf einer CD.

Sehr empfehlenswert ist ‚Open&Close/Afrodisiac‘

Beide Alben sind aus dem Jahr 1971 bzw. 1973, wobei letzteres ein Sammlung von Singles ist, die 1971 in Nigeria veröffentlicht wurden. Weniger politisch zwar als spätere Werke, so beschreibt das Stück Open&Close‘ in seinem Text lediglich den dazugehörigen Tanz, aber musiklaisch nicht minder aufregend. Treibende, vertrackte Rhythmen, freie Improvisationen auf dem Keyboard und ein krachendes Gebläse sorgen auch hier schon für ungebremstes Fela-Feeling, dazu der Gesang des Meisters, der eher einem Bellen gleichkommt.

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?