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Der Major ist zurückErstellt 11.11.08, 16:16h, aktualisiert 12.11.08, 08:53h
In der von Pianist Jürgen Fritz organisierten Silvestershow „Diner for Fun“ steht neben Klaus Lage und Tommy Engel auch Gitarrist Klaus „Major“ Heuser auf der Bühne: mit neuem Sänger Klaus Drothbrom und alten Bap-Songs.[IMG]http://www.ksta.de/ks/images/mdsBild/1219315367237m.jpg [IMG]http://www.ksta.de/ks/images/nl/icon_lupe-plus.gif
Klaus „Major“ Heuser (Ex – Bap Gitarrist) und Klaus Drotbohm (Sänger von Mam) spielen zusammen bei der silvester-party „Dinner for Fun“ in den Rheinparkhallen.
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Klaus „Major“ Heuser (Ex – Bap Gitarrist) und Klaus Drotbohm (Sänger von Mam) spielen zusammen bei der silvester-party „Dinner for Fun“ in den Rheinparkhallen.
Köln – KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Heuser, rund zehn Jahre nach Ihrem Ausscheiden bei Bap spielen Sie nun wieder die Erfolgshits der köschen Rockband.
KLAUS „MAJOR“ HEUSER: Dieses Silvesterprojekt ist für mich eine Chance, das einmal auszuprobieren. Natürlich wollen wir auch neue Songs machen, aber dafür ist eine Silvesterparty nicht der geeignete Ort. Es gibt so viele Coverbands, die meine Musik spielen. Ich war eigentlich der einzige, der das nicht gemacht hat. Aber wenn ich das nicht darf, wer sonst?
Was ist den aus Ihrem Projekt Major & Suzan geworden? Vor zwei Jahren haben Sie noch darauf gesetzt.
HEUSER: Das ist gestorben. Das war ein Lebensabschnitt. Mit englischen Songs und der Sängerin Susanne Werth wollte ich mich möglichst weit von kölscher Musik und den Bap-Sachen entfernen. Das hat nicht funktioniert. Das Projekt ist trotz guter Kritiken beim Publikum nicht angekommen.
Aber Sie hatten doch viel Geld investiert.
HEUSER: Und verloren. Aber das Risiko war mir schon bewusst. Auch mein Tonstudio habe ich inzwischen an meinen früheren Toningenieur abgegeben. Ich brauche das nicht mehr. Damit ist soviel Büroarbeit und Kundenwerbung verbunden. Ich will einfach mehr Zeit haben für handgemachte Musik. Aufnehmen kann ich auch in kleinerem Rahmen.
Das geht ja heute schon fast in jedem Kinderzimmer. Aber doch auf Kosten der Qualität.
HEUSER: Für unsereins vielleicht. Aber jüngere Leute sehen das ganz anderes. So wird im Hip-Hop-Bereich mehr als die Hälfte am Computer programmiert, obwohl da auch wieder mit einem richtigen Schlagzeug oder einer echten Gitarre gearbeitet wird. Derartige Produktionen aus dem heimischen Wohnzimmer waren in der Anfangszeit von Bap schon alleine aus technischen Gründen nicht möglich. Da hat der Fortschritt vieles verändert.
Dennoch nun der Rückgriff aufs Bewährte? Vor zwei Jahren hatten Sie gesagt, Bap sei für Sie passé.
HEUSER: Die Band. Nicht die Songs. Ich habe fast 20 Jahre meines Lebens nichts anderes gemacht als für Bap Musik zu schreiben. Es war eine tolle Zeit, aber der Entschluss, im Juli 1999 aufzuhören, war ein langer Prozess und eine durchdachte Entscheidung, die ich nicht bereue. Und jetzt mache ich ja nichts anders als das, was Wolfgang Niedecken schon vor zehn Jahren gemacht hat. Der hat sich einen Gitarristen genommen, der meine Musik spielt, ich nehme mir einen Sänger, der seine Texte singt. Nur ist der Klaus rund 20 Jahre jünger als wir.
Huch. Klaus & Klaus hat es doch schon mal gegeben.
HEUSER: Dafür können wir zum Glück ja nichts. Aber deswegen bleibe ich ja auch bei Major. Und Klaus Drothbrom hat die Bap-Songs richtig gut darauf.
Wieso denn das?
KLAUS DROTHBROM : Ich bin seit Jahren Sänger in der Bap-Coverband „Mam“. Die ist regional recht bekannt. Im Jahr haben wir an die 30 Auftritte, das ist für eine Hobby-Kapelle ganz ok.
Singen Sie denn wie Niedecken?
DROTHBROM: Ich bin kein Stimmenimitator, aber die Leute sagen schon, dass es ähnlich klingt. Ich bin im Rheinland aufgewachsen, lebe derzeit in der Eifel und plane meinen Umzug nach Bonn. Ich unterrichte Politik und Wirtschaftslehre am Berufskolleg in Zülpich, aber Kölsch schwade un singe kann ich. Dafür brauche ich nicht zur Kölsch-Akademie.
Wie kamen Sie denn auf Bap?
DROTHBROM: Als die ihren Durchbruch hatten, war ich in der wilden Pubertätszeit. Erstmals habe ich die als Zwölfjähriger live gesehen. Die spielten bei uns in Andernach in der Realschul-Turnhalle.
Was brachte Sie beide zusammen?
HEUSER: Ich hatte immer wieder Anfragen von Bap-Coverbands, mal bei denen als Gast-Gitarrist aufzutreten. So habe ich mir gedacht, warum probierst du nicht selber einen Sänger aus solch einer Band aus. Denn nach den Kurzauftritten mit Tommy Engel im Müngersdorfer Stadion und am Tanzbrunnen war mir klar, dass die Leute mich gerne wieder auf der Bühne sehen wollen. Und das durchaus auch mit den alten Bap-Liedern. Die habe ich gut zehn Jahre nicht gespielt.
Aber die können Sie noch?
HEUSER: Sogar ziemlich gut. Wir brauchten auch nicht viel zu proben. Er kennt die Lieder, ich kenne die Lieder. Und ich glaube, es gibt viele Leute, denen das gefallen könnte. Die Silvester-Gala ist eine wunderbare Gelegenheit. Denn eine solch exzellente Konstellation an Musikern, die Jürgen Fritz zusammengeholt hat, werde ich sicher so schnell nicht wieder haben. Diese Band ist ein Geschenk. So können wir ausprobieren, ob die alten Lieder noch gefragt sind.
Und wenn ja?
HEUSER: Dann machen wir weiter. Und bauen das Repertoire mit neuen Stücken aus.
Sind noch ein paar Lieder aus alten Zeiten in der Schublade?
HEUSER: Überhaupt nicht. Ich suche nicht im Mülleimer, ob da ein paar Zettel drin sind. Ich schreibe viele Songs, aber wenn mir einer nicht 100 Prozent gefällt, werfe ich ihn weg. Ich denke zukünftig auch eher an deutsche als an kölsche Texte. Dabei will mir der Kabarettist Wilfried Schmickler helfen, mit dem ich gut befreundet bin. Auch mein Gitarrenspiel will ich verbessern. Ich nehme seit einem halben Jahr wieder Unterricht.
Ein erfolgreicher Rocker als Gitarrenschüler?
HEUSER: Das geht. Ich wollte noch mal was Vernünftiges machen und an der Universität Konzert-Gitarre lernen. Als ich bei Hubert Käppel, dem Professor der Gitarrenklasse, nachgefragt habe, dachte der erst, ich wollte eine Platte mit ihm aufnehmen. Jetzt ist er mein Privatlehrer. Gut, ich fange nicht von vorne an, übe aber jeden Tag vier Stunden. Im Moment quäle ich mich durch die Bach-Suiten. Das mache ich für mich. Ganz allein für mich.
Das Gespräch führte
Norbert Ramme
Die „Dinner for Fun“-Show findet am 31. Dezember (ab 19.30 Uhr) in der Rheinparkhalle statt. Eintrittskarten (mit Drei-Gang-Menu) kosten 159 Euro im Vorverkauf oder im Internet.
[COLOR=#0000ff]www.dinner-for-fun-koeln.de
Ich muss sagen, mir tut der Mann fast schon leid in seiner Bedürftigkeit. Viel kleiner kann man sich doch schon fast gar nicht mehr machen. BAP haben sich spätestens mit dem 3×10 Jahre-Album gehäutet, Major hat zwar nach wie vor seinen Platz in der Geschichte der Band, aber die Band hat in der aktuellen Besetzung ihre eigene Identität. Wolfgangs Texte allerdings zu covern ist mit einem viel größeren Authenzitätsproblem verbunden als die Akkorde von Major von anderen Musikern spielen zu lassen. Das scheint er nicht wahrhaben zu wollen. Glaubt er wirklich damit über das Volksfest-Niveau im Kölner Umland hinaus erfolgreich zu sein? Oder setzt er auf 80s-Revival-Festivals, wo er neben Spider Murphy Gang und Joachim Witt auftritt?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue