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Hat and beard
Falsch. Improvisation bedeutet musikalisch nicht per se völlige Regelfreiheit, oft eher das genaue Gegenteil. Es gibt sehr konträre Herangehensweisen an Improvisation (= spontane Komposition). Da geht es bei Jazz um einen bestimmten Umgang mit thematischem, harmonischem und melodischem musikalischem Material, das dem Musiker zur Verfügung steht, sowie um die sehr komplexe Beziehung Solist/Begleiter. Diese Art des Spielens hat sich zwar im Lauf der Musikgeschichte von etwa Louis Armstrong über Parker bis zu Coltrane sehr stark verändert und entwickelt, steht aber in einem zwingenden historischen Zusammenhang und unterscheidet sich gravierend von Improvisation in etwa E-Musik, Pop oder Folk. Nicht jede Musik, in der viel improvisiert wird, ist Jazz.
Erläutere das doch mal näher. Ich verstehe deinen Ansatz nicht. Jazz definiert sich doch durchaus aus den verschiedenen Stilrichtungen, insbesondere auch dem Folk. Sind es nicht die neueren Ausdrucksformen durch die Improvisationen, die „Jazz“ ausmachen? Warum sollte gerade diese Musikrichtung in Stein gemeiselt sein, ohne weitere Entwicklungsmöglichkeiten? Spricht man nicht deswegen auch von Jazzstilen? Ob nun „Barrjazz“ ein eigener Stil ist, will ich mal dahin gestellt lassen, da ich da kein Zusammenhang erkenne. Aber dein Einwand, was die neueren Stile angehen, stehen in keinem historischen Kontext, halte ich für falsch.
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