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Heute bei Spiegel-Online:
COURTNEY LOVE
Nirvana unterm Weihnachtsbaum
Was lange währt…: Die Sängerin Courtney Love, Witwe des Rockstars Kurt Cobain, hat ihre Streitigkeiten mit der Plattenfirma Universal endgültig beigelegt. Der Weg für neue Solo-Projekte und diverse Veröffentlichungen aus dem Nirvana-Archiv scheint nun geebnet.
Los Angeles – Nach amerikanischen Medienberichten vom Montag kann durch die Einigung der ursprünglich für diese Woche angesetzte Gerichtsprozess zwischen Love und der Universal Music Group (UMG) vermieden werden. Bereits vor zwei Wochen hatte Love eine gütliche Einigung mit ihrem Label angekündigt, nun scheinen die seit mehreren Jahren streitenden Parteien tatsächlich einen Kompromiss gefunden zu haben.
Der Musikkonzern will Courtney Love, Witwe des Nirvana-Sängers Kurt Cobain und ehemalige Leadsängerin der Band Hole, aus allen Vertragspflichten entlassen. Im Gegenzug will die Rockerin ihre diversen Klagen gegen das Label einstellen und Universal Music die Rechte an der Veröffentlichung von Nirvana-Songs übertragen. Zunächst will UMG – vermutlich in der Weihnachtszeit – eine retrospektive Compilation herausbringen, auf der auch der bisher unveröffentlichte Song „You Know You’re Right“ enthalten sein wird. Das Stück, von Cobain kurz vor seinem Tod im Jahr 1994 geschrieben, war in der letzten Woche bereits im Internet aufgetaucht und von US-Radiosendern gespielt worden.
Die ehemaligen Nirvana-Bandmitglieder Dave Grohl und Krist Novoselic, die ebenfalls mit Love in einen Streit um die Nachlass-Rechte verwickelt waren, sollen dem Deal ebenfalls zugestimmt haben. Laut „Entertainment Weekly“ plant Universal außerdem in naher Zukunft ein Nirvana-Box-Set und eine weitere Compilation mit Raritäten der Grunge-Band aus Seattle.
Courtney Love wird durch die Einigung mit Universal wieder Musik veröffentlichen können, anstatt andauernd nur darüber zu streiten. Der Deal mit UMG beinhaltet, dass sie alte Hole-Songs neu aufnehmen und veröffentlichen darf, die Rechte an bisher unveröffentlichtem Hole-Material fällt ebenfalls zurück an die 38-jährige Sängerin und Schauspielerin. Universal behält im Gegenzug die Rechte an einer demnächst erscheinenden Hole-Video-Compilation und wird an zukünftigen Aufnahmen Loves beteiligt sein. Dennoch steht Love die Wahl eines neuen Labels frei. Wie „Entertainment Weekly“ berichtet, wird sie im Januar eine Single bei dem britischen Poptones-Label herausbringen und arbeitet bereits an einem neuen Album, das von der ehemaligen 4-Non-Blondes-Sängerin Linda Perry produziert wird.
Trotz der Einigung mit Universal will sie jedoch nicht aufhören, um die Rechte anderer Musiker zu kämpfen. Love hatte sich im Zuge ihres Rechtsstreits mit prominenten Kollegen wie Sheryl Crow und Don Henley solidarisiert, um unfaire Künstlerverträge und Geschäftspraktiken der Plattenfirmen öffentlich anzuprangern. Die Initiative bildet derzeit eine Lobby, die versuchen will, Druck auf den Gesetzgeber auszuüben, damit die entsprechenden Gesetze geändert werden. „Ich freue mich darauf, weiterhin zusammen mit meinen Kollegen nach Lösungen für die Probleme zu suchen, die es im Musikbusiness derzeit gibt“, sagte sie gegenüber „Entertainment Weekly“. Im Frühjahr hatte Love auf dem US-Musikfestival South by Southwest eine Revolution der Musikindustrie angekündigt.
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