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Anonym
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IrrlichtOder sollte man Television unbedingt chronologisch entdecken?
Ich würde dringend dazu raten.
pinch
Was Parsons und Burchill und deren „The Boy Looked At Johnny“ angeht: die beiden nahmen zwar u.a. ein Werk wie „Adventure“ (in der Tat ein leider nur reichlich durchwachsenes Album, auch unter „neutralen“ Gesichtspunkten gehört und betrachtet, welches aber mit „The Dream’s Dream“ einen lupenreinen TELEVISION-Klassiker darreicht!) zwar tatsächlich zum Anlass für ihre gnadenlose Kollektiv-Schelte, jedoch bezog sich die Auswahl der dortigen Alben und Künstler speziell auf Zeiterscheinungen, die eine müde und schlaff gewordene Bewegung innerhalb des Rockmusik-Kontextes formulierten und verdeutlichen sollten, einen gewissen Stillstand und Verschleiß innerhalb des Rockbetriebs darstellten, der laut Parsons/Burchill ab einem bestimmten Punkt eben überdeutlich als „nicht mehr zeitnah“ erschien, sondern konsequent zu richtungslosem Selbstläufertum verkam. Das frühere TELEVISION-Werk per se herabzuwürdigen oder es dadurch gar vollständig zu relativieren, lag zwischen den Zeilen wohl nicht in deren beider Interesse, da anderer Kontext, komplett andere Baustelle etc.
Mag sein. Ich halte allerdings auch die harsche Adventure-Kritik für falsch und werde das in einem zukünftigen Review auch beweisen… Da ist kein Verschleiß und erst Recht kein Stillstand zu hören. „Adventure“ ist zwar das schwächste Television-Album, bekommt von mir aber locker * * * * Sterne.
pinchNeben den Solo-Platten von Tom Verlaine lohnt es sich übrigens auch noch, in „Alchemy“ von Richard Lloyd reinzuhören. Überaus feines Album, welches seinen restlichen Solo-Output wohl vielfach übertrifft (kenne da jedoch längst nicht alles). Stephan Eicher (ehem. GRAUZONE) stellte die Burschen Verlaine & Lloyd Anfang der 90er Jahre ebenfalls in seine Dienste: das Album „My Place“ ist scheußlich, das Gastspiel der beiden Musiker auf dem Opener jedoch gewohnt brillant.
„Alchemy“ ist ein sehr gutes Album, wahrscheinlich sogar das beste Lloyd-Album. Dennoch hat er mich Solo nie so berührt, wie das bei Verlaine der Fall ist. Wenn man sich die Solo-Alben von Verlaine und Lloyd anschaut, gewinnt man auch eindeutig einen Einblick in die Rollenverteilung bei Television. Sehr interessant.
weilsteinSchön, kramer. Die Platte hat bei Dir in letzter Zeit aber noch etwas gewonnen, oder? Mir war, als ob Du sie noch nicht immer so hoch einschätzt. Habe sie mir nach dem Lesen Deines Reviews noch einmal angehört, bleibe aber bei meinem Urteil. Natürlich, Call Mr. Lee ist wohl einer der besten Tracks den sie jemals aufgenommen haben, 1880 Or So und No Glamour For Willi sind klasse, dennoch gibt es eben auch weniger reizvolle Tracks (z.B. Shane, In World, Beauty Trip). Wie Du weißt, bin ich mit Verlaines Solowerk nicht gerade vertraut, bezweifle aber, daß sich mein Urteil durch ein Kennenlernen noch ändern würde. Der Abstand zu Marquee Moon ist gewaltig.
Ich habe „Television“ schon vor Jahren * * * * 1/2 gegeben und dabei bleibt es auch. „Shane, She Wrote This“ ist nicht reizvoll? Gute Güte! Ich kann auf dem Album keinen einzigen Ausfall entdecken, sondern denke eher, dass viele ein Problem mit dem stilistisch teilweise sehr unterschiedlichen Material haben.
wa
Welches Album würdest an Platz zwei setzen, kramer? „Adventure“ oder „Television“?
Hier mein Television-Ranking:
1. Marquee Moon * * * * *
2. Television * * * * 1/2
3. Adventure * * * *
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