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MistadobalinaHm, ich verstehe das mit dem theoretischen Unterbau eines Werkes überhaupt nicht. Wie versieht denn ein intellektueller Künstler seine Komposition mit einem theoretischen Unterbau? Und gibt es dafür ein Beispiel?
Ich glaube, dass die meisten Popmusiker – unabhängig von ihrer Intelligenz – nicht als typische Intellektuelle durchgehen, weil sie eben jenseits ihres Schaffens nicht unbedingt das Interesse oder Rüstzeug dafür haben, ihr Werk entsprechend zu reflektieren oder überhaupt an entsprechenden Debatten teilzunehmen. Als Beispiele für Kreative würden mir etwa Personen einfallen wie Heiner Müller, Wim Wenders, Claus Peymann, Rainald Goetz, Jochen Distelmeyer, Dirk v. Lowtzow, wohl auch Morrissey, David Bowie, Brian Eno oder Bryan Ferry. Um es mal zuzuspitzen: die könnten sich alle in eine Runde mit Adorno, Habermas, Reich-Ranicki oder Susan Sonntag setzen und auf Augenhöhe diskutieren.
Leute aus klassischen Segmenten der Kultur wie Theater, Film, Literatur, E-Musik, Malerei geben aufgrund ihrer Ausbildung mit theoretischem Fundament da oft die besseren Beispiele ab. Als Kunststudent kommt man um eine Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte und der Frage, wie man sich als Kreativer in diesen Kontext stellen will, gar nicht herum, da reicht das Bauchgefühl in der Regel nicht.
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