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Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
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Daniel_BelsazarIch weiß das ehrlich gesagt genauso wenig wie du. Es interessiert mich aber auch im Zusammenhang mit Horses ziemlich wenig. So „brutal echt“ und „publikumsnah“ die Szene denn gewesen sein mag: Wir waren beide nicht dabei und sind daher auf vermittelte Infos angewiesen. Auch die Schilderungen Beteiligter sind immer aus ihrer Perspektive formuliert, die Fotos und Aufnahmen sind ebenfalls nicht das „Echte“, auch wenn sie bisweilen zu der Annahme verleiten. Und dann nehmen wir das ganze auch noch aus unserer je individuellen Perspektive mit den jeweiligen eigenen Hintergründen und Geschichten wahr. Lange Rede, kurzer Sinn: Weder du noch ich werden jemals auch nur annähernd so etwas wie Authenzität über Szenen aus 1974 oder andere historische Begebenheiten erreichen. Das zu glauben, ist etwas, was ich als naiv bezeichne – man sitzt dabei allenfalls einem selbstprojizierten Trugbild auf.
Alles relativ, verblendet und verfälscht also? War Deine Forderung auch Can ihren gerechten Platz in der Geschichte zuzuweisen dann nur Wunschdenken? Beweisen wirst du es ja nicht können und das was von Can in Rillen gepreßt oder auf Filmen und Photos existiert ist ja irrelevant. Wer weiß schon unter welchen Umständen und Limitierungen diese Dokumente entstanden sind? Sind somit ca. 80 – 90% aller Diskussionen in diesem Forum überflüssig und zum Scheitern verurteilt? Woher weißt Du eigentlich, aus welcher Quelle meine Informationen zu „Horses“, dem CBGB’s und dem New York jener Zeit stammen, dass Du beurteilen kannst, was ich weiß und was nicht? Von Authenzität ist ja nicht einmal die Rede. Mir ist schon klar, dass wir jene Zeit nur aus der Distanz betrachten können.
Daniel_BelsazarDies ist das Eine. Aber es gibt ja auch Veröffentlichungen wie Horses, die vermeintlich leicht Rückschlüsse zulassen. In die Rillen gepresste Szene von 1974 ist das aber auch nicht. Es sind bestimmte Künstler unter bestimmten Bedingungen ins Studio gegangen und mussten unter vielen Limitierungen ihre Vorstellungen umsetzen. Die dann noch anschließenden Vermittlungsstufen, bis du hier fast 35 Jahre später einen Rezeptionstext dazu verfasst, sind derartig vielfältig, dass sie nicht darstellbar sind, und hier noch nicht einmal im Ansatz. Die direkte, „unmittelbare“ Herangehensweise ist eine komplette Fiktion, eine je eigene Kopfgeburt – das einzig Authentische daran ist die Situation, dass jemand sich 35 Jahre später die Platte anhört. Wenigstens dieses sollte einem selbst klar sein, wenn man sich der Sache nähert. Auch hier meine ich: Glaubt man an eine solche Möglichkeit ohne Reflexion der Vermittlung, ist das schlicht naiv.
Siehe oben. Wobei mir natürlich wieder einmal auffällt, dass ich nie von einem unmittelbaren, ultimativen Zugang gesprochen habe, sondern von einem grundlegenden Verständnis, zu dem man nicht einmal vor Ort gewesen sein muss.
Daniel_BelsazarDaraufhin habe ich erklärt, dass Patti Smith – auch bereits mit Horses – ebenso dekadent, größenwahnsinnig und verschwenderisch war.
Natürlich würde mich jetzt interessieren, wie Du zu dieser Aussage kommst, denn weiter oben hast du erklärt, dass Du nichts über die CBGB’s Szene weißt und dass sie Dich bezüglich „Horses“ auch nicht interessiert.
Daniel_BelsazarAuf das Can-Thema will nicht länger eingehen, es diente nur einer Illustration.
So wie mein CSN&Y-Beispiel, das Du mühsam zerpflückt hast.
Daniel_BelsazarDu täuscht dich. Dazu besteht keine Notwendigkeit.
An dieser Stelle sollten wir die Diskussion vielleicht beenden, denn dieser Kommentar ist nichts anderes als eine bodenlose Frechheit. Eindeutig zweideutig.
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