Re: kramers LP Faves

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Daniel_BelsazarDas hieße im Umkehrschluss, „Horses“ wäre ohne jede Distanz zum Publikum, bodenverhaftet und realitätsnah? Entschuldigung, aber das scheint mir geradezu abgrundtief naiv gedacht. Grundgütiger!

Mein Umkehrschluss: Du siehst nur schwarz oder weiß und willst meine Argumente nicht verstehen, bzw. deutest sie bewusst falsch und gehst nur auf die Punkte ein, die man nach Deinem Geschmack verbiegen kann. Anyway, wenn die Szene um das CBGB’s 1974 nicht im besten DIY-Sinne publikumsnah und nahezu brutal authentisch war, dann weiß ich es auch nicht. Willst Du das leugnen? Du gehst die ganze Zeit auf Begebenheiten ein, die zum Teil lange nach dem Release von „Horses“ stattfanden und somit gar nicht mein Thema waren.

Daniel_BelsazarWie hoch würdest du denn die Quote derer ansetzen, die bei schnell eintretendem, großem Erfolg den Verlockungen des Wohllebens und vor allem auch der Hybris widerstehen? Wenn man so Abend für Abend vor sagen wir einmal 20.000 Leuten steht, die einen idolisieren, einem ansonsten rundrum alles abgenommen wird, vom Hotelbuchen über die Fahrten über die Drogenbeschaffung, gepampert von oben bis unten, von vorne bis hinten. Sind das mehr als 20 Prozent, die widerstehen? Was glaubst du? Ab wann wären es „genug Gegenbeispiele“, um das „fast zwangsläufig“ als Unsinn erscheinen zu lassen? Und wie sieht das in anderen Bereichen aus, in denen schnell viel Geld zu machen ist, wie im Sport, oder in denen Macht mit allen Begleiterscheinungen wie servilen und idolisierenden Jasagern ausgeübt wird, im Management oder in der Politik etwa. Was man da so erlebt und hört, ist natürlich alles kompletter Unfug. Auch hier sehe ich eher eine abgrundtiefe Naivität deinerseits. Mangelnde Erfahrung womöglich?

Ich habe nicht von Geld, Macht oder schnellem Erfolg gesprochen. Wie kommst Du darauf? Auch nicht von Bereichen wie Management, Politik oder Sport. Es ging mir nur um Dinge die mit besten Intentionen oder eben als Gegenentwurf beginnen und langsam oder auch schnell eine Wendung nehmen, die den anhand von CSN&Y beschriebenen Effekt haben.

Daniel_BelsazarUm eine solche Logik ging es nicht, das liegt mir völlig fern. Es ging vielmehr darum, dass deine Begründungen für Aussagen über „Horses“, denen du mit sehr viel Nachdruck in mehreren Posts weit mehr als eine nur individuelle Bedeutung zugemessen hast, ohne weiteres gerade auf Can – aber auch natürlich auf viele andere auch – übertragbar sind. Das aber tust du nicht, sondern strafst vielmehr recht beliebig nach individuellem Zugang und Geschmack ab.

Weil Can mich einfach nicht interessieren und für mich persönlich nicht von Belang sind. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass Can nicht eventuell einen ähnlichen Effekt gehabt haben könnte, ich mag sie nur nicht und sie interessieren mich nicht und habe sie für mich nie explizit zum Thema gemacht. Die Bowery 1974 mit Köln 1971 zu vergleichen, oder von der einen Szene auf die andere zu schließen, das ist tatsächlich naiv und fernab jeglicher Logik.

Daniel_BelsazarEs ist dann auch ein frappierendes Manko, wenn ich eine Platte mit unglaubwürdigen Begründungen in den Himmel lobe.

Wo habe ich das getan? Das ist Dein Eindruck, oder lieferst Du jetzt die ultimative Wahrheit? Wäre ein bisschen schräg, denn genau das wirfst Du mir ja vor. Einer von vielen Punkten die in Deiner Argumenationskette, mit der Du mich als naiven, halbwissenden Trottel bloßstellen möchtest (sie auch die Muddy Waters-Diskussion). And you think you’ve won? Oh no!

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