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Anonym
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Daniel_BelsazarPatti Smith soll also ein Gegenentwurf zu der „drogengetränkten“ Tournee von CSN&Y sein? In dem Sinne Heroin gegen Kokain, oder wie sonst ist das zu verstehen? Patti Smith als nicht drogendurchwalkt zu sehen, kann ja nicht mehr als ein Witz sein.
Hast du die Drogengeschichte jetzt bewusst aus dem Kontext gerissen? Wie auch immer, Du hast schon verstanden, was ich damit sagen wollte, oder? Es ging um Distanz zum Publikum, den Verlust von Bodenhaftung und Entfernung von der Realität. Und im Zusammenhang klingt es dann vielleicht auch nicht ganz so blöd wie Du es jetzt darstellst.
Daniel_BelsazarGrößenwahn, Dekadenz und Verschwendung gehören doch fast zwangsläufig zu einem Business des schnellen Geldes dazu, meine ich. Das war in der Unterhaltungsbranche eigentlich nie anders – Brot und Spiele eben.
Das ist Unsinn und Gegenbeispiele gibt es genug.
Daniel_BelsazarGrößenwahn, Dekadenz und Verschwendung sind im übrigen auch durchaus Kennzeichen von Patti Smith, zumindest in den 70ern, als sie dem Massen-Erfolg nicht gerade abhold war und ihn mit Springsteen-Titeln und „1 2 3 4 Wave“-Wedeln im Gegenteil ziemlich aktiv suchte. Den Auftritt etwa im Rockpalast (ich glaube 1978) als nicht dekadent, größenwahnsinnig und verschwenderisch zu sehen, heißt wohl mit Blindheit geschlagen zu sein. Ich finde, gerade diese Mischung machte ihn faszinierend und interessant. Beeindruckend, wie sie mit der drogenpräsenten Intensität ihres dilettierenden Klarinette-Getröte die Spreu vom Weizen trennte, wunderbar.
Mein Thema in diesem Thread war „Horses“ und nicht die Karriere von Patti Smith. Folglich habe ich mich auch mit dem Album, seiner Entstehung und Wirkung beschäftigt und nicht mit den folgenden 30 Jahren ihrer Karriere.
Daniel_BelsazarDen Gegenentwurf zu den gniedelnden Gitarrenhelden und klassisch-handwerklichen Bombast-Keyboardern fand ich da schon nachvollziehbarer, muss ich sagen. Da gehört er wohl eher hin. Und Toto hat selbst zu Glanzzeiten bestimmt nicht so viel verschwendet wie CSN&Y. Schaffe schaffe Häusle baue.
Ich hätte natürlich vorher wissen müssen, dass ich auf dieses eine CSN&Y-Beispiel (mit dem ich eigentlich nur eine krasse, aber sicherlich nicht seltene Entwicklung bei Künstlern und Bands beschreiben wollte) festgenagelt werden würde. Siehe auch oben. Mein Fehler.
Daniel_BelsazarVielleicht haben wir ja auch ein gänzlich anderes Verständnis von Emotion. Lass mich mal interpretieren: Deins hat viel mit deinem „Bauch“ zu tun, das legt jedenfalls der „Verkopfungs“-Begriff nahe, und es spricht auch aus vielen deiner Äußerungen. Ich sehe zwischen Kopf und Bauch eher keinen Gegensatz und eigentlich überall jede Menge Platz für alle Arten von Gefühlen, einschließlich der gemischten.
Falsch interpretiert. Sorry. Soll ich darauf jetzt auch noch ausführlich eingehen?
Daniel_BelsazarWorauf ich aber eigentlich hinaus will, ist natürlich, dass du für TagoMago und Can allgemein offensichtlich keinerlei Ansatz zum Verständnis gefunden hast. Was ja auch prinzipiell in Ordnung ist, das ist ja deine Sache. Dennoch hast du dich dazu in exponierter und eigentlich dort gar nicht gefragter Weise an anderer Stelle geäußert. Lass solche Dinge doch einfach, dann bleibt dir wahrscheinlich auch der Vorwurf der Unglaubwürdigkeit erspart.
In diesem Thread wurde ich sehr wohl zu Can befragt, an anderer Stelle habe ich lediglich besternt. Übrigens glaube ich nicht an die „wenn Du xy magst, musst Du doch auch z mögen“-Logik. Auf jeden Fall habe ich mich (zwangsläufig) ausführlich mit Can beschäftigt – leider kann ich weder mit der Musik noch der Ästhetik dieser Band etwas anfangen. Nochmal: es ist ein frappierender Unterschied, ob ich mit einer Band nichts anfangen kann, oder sie aus den falschen Gründen kritisiere. (Motörhead sind viel zu laut, Bob Dylan kann nicht singen, etc.).
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