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MikkoNö, man muss sich einfach auf die Platte einlassen und sie wirken lassen. Leute, die bestimmte Bewertungskriterien verinnerlicht haben, können das nicht, oder nicht so leicht jedenfalls.
Das mit dem Einlassen höre ich auf jedem Kirchentag – „Jesus lebt, du musst Dich nur auf ihn einlassen.” :lol:
M.a.W. hier handelt es sich um das Standardargument der Gläubigen, die es bekanntlich gar nicht gern haben, wenn man sich ihrem Glaubensgegenstand kritisch nähert.
Hörer mit einer anderen, dabei sogar recht ausführlich begründeten Meinung, als „Spießer” zu verunglimpfen, entlarvt dabei den wahren Kleingeist, der stets seine Überlegenheit demonstrieren muss.
@ kramer:
Ich hätte mich beim Lesen Deiner Replik wohler gefühlt, wenn Du nicht so hässliche Gegenbeispiele wie Barry Manilow oder Udo Lindenberg gewählt hättest – die habe ich nicht erwähnt oder gemeint.
Wieder einmal zeigt sich, dass wir mit sehr unterschiedlichem ästhetischen Empfinden Musik hören. Mir darf Kunst gefallen, sie darf schön sein und Anmut haben, und sie darf auch gut gemacht sein. Dabei fühle ich mich keineswegs dem Kleinbürgertum verpflichtet, sondern beziehe mich mehr auf klassische Ideale. Sehr bedauerlich, dass sich bei Dir der Eindruck verfestigt zu haben scheint, es komme mir ausschließlich auf handwerkliche Fähigkeiten an.
Intensität muss nicht zwangsläufig durch Radikalität oder Expressivität entstehen, sondern kann sich für meine Ohren z.B. ebenso in dem verhaltenen, aber hingebungsvoll jeden Ton zelebrierenden Klavierspiel Tord Gustavsens ausdrücken.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams