Re: kramers LP Faves

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sonic-juice
Moderator

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Danke für die informative Besprechung, die mich wieder einmal dazu motiviert hat, das Album zu besorgen (natürlich stilecht bei VOPO). Die für mich abschreckenden Tracks „TV Party“ und „Six Pack“ sind glücklicherweise nicht repräsentativ, das hymnische „Rise Above“ allerdings auch nicht. Bei erstgenannten stört mich weiterhin diese Ironie mit der Brechzange. Musik rockt ja oder sie rockt nicht, ich kann mir nicht vorstellen, wie ironischer Rock überhaupt funktionieren kann, entweder man gröhlt mit oder man lässt es halt sein. (Es soll ja auch Leute geben, die aus reiner Ironie zum Schlager-Move gehen und dort ironisch tanzen und mitsingen…) Im Übrigen klingt die Musik für meinen Geschmack schon recht muskulös, prollig und straßennah, was ja jedenfalls zu dem Cover und auch zu Rollins‘ Statur passt. Dass da auch diverse Fanschichten aus den falschen Lagern (und damit meine ich jetzt mal nicht unpolitischen Metal) angezogen werden, ist somit nicht verwunderlich, da in der Musik bereits angelegt.

Deine Seitenhiebe treffen den pompösen Stadion-Metal ganz gut, wenn sie natürlich auch nicht annähernd das vollständige Bild dieser sehr komplex verzweigten Szene wiedergeben, die – wie wohl in jeder der subkulturellen Szenen der 80er – aus einem breiten und sehr lebendigen Untergrund-Biotop mit Fanzines etc. schöpfte und in diversen Ausformungen jenseits des klassischen Heavy Metal und insbesondere Hard Rock Anknüpfungspunkte zu allen möglichen Stilrichtungen von Hardcore über Prog und Hip Hop bis hin zu Noise hatte – und gerade dort oft genug keineswegs breitbeinig und machohaft. Damals auf dem Lande haben wir übrigens wirklich Metal und Hardcore ohne Berührungsängste mit gleicher Begeisterung gehört, natürlich in erster Linie „weil es ordentlich abgeht“. Wie auch immer: Dass man als Freund angehimmelter Arenen-Stars im Nachhinein auch eine einseitige Hardcore-Liebe entwickeln kann, sieht man im Übrigen ja auch an dem Stones- und Oasis-Fan in Dir.;-) War Hardcore für Dich auch Pubertäts-Soundtrack oder bist Du erst später mit einem, sagen wir mal, kunstverständigerem, intellektuell fundierterem Interesse darauf gestoßen?

Mit „verabscheuungswürdigem Crossover“ meinst Du Biohazard & Konsorten? Da der Begriff ja recht deutungsoffen ist, fallen oder fielen darunter auch diverse Bands, die ich keineswegs so kritisch sehe, z.B. Samhain, Prong oder Life Of Agony und bei weiterer Auslegung auch Beastie Boys (immerhin hat Kerry King auf deren Album-Debüt gespielt) oder Faith No More.

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I like to move it, move it Ya like to (move it)