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tejazzVielleicht fand Miles auch nicht unbedingt die Zwangsläufigkeit, diese neue Stufe zu nehmen? Und es gefiel ihm vielleicht auch nicht unbedingt musikalisch? Warum sollte er sich auf eine Musik einlassen, die nicht die seine war?
Man kann es so sehen. Ich teile aber eher die (bzw. nail75s) Ansicht, dass Davis zeitlebens unter Rassendiskriminierung litt und (wie ihm anerzogen) nach Karriere und Anerkennung strebte. Das widerspricht einer musikalischen Auslotung der eigenen und gesellschaftlichen Grenzen.
Coltrane bspw. mußte sich seiner ersten progressiven Versuche, den Village Vanguard Konzerten harscher Kritik aussetzen. John Tynan bezeichnete am 21.11.61 im Jazz Magazin „Downbeat“ die Village Vanguard Konzerte als „Anti-Jazz“ und musikalischen Nonsense. Aus heutiger Sicht an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, aber derartige Kritik repressiver Mehrheiten bremste natürlich erstmal Coltranes Entwicklungen und ließ ihn in Folge konservative Alben wie „Coltrane“, „Plays the Blues“ und „Ballads“ veröffentlichen.
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