Re: John Coltrane

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gypsy-tail-wind
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otisIst das irgendwo transkribiert oder sagst du mir damit, dass du diesen Akkord aus den sieben schnell gespielten Tönen als Septole heraushören kannst?

Nein, das kann ich nicht heraushören!
Aber die Verdichtung kann ich hören und zumindest ahnen, dass das alles was die harmonischen „Regeln“ betrifft, konform ist (Coltrane also keine „Fehler“ macht). Aber ja, man kann darüber lesen… Ekkehard Josts Buch „Free Jazz“ etwa bietet sich an, da gibt’s sowohl ein Kapitel über den modalen Jazz von Miles und Coltrane wie auch eins über den späteren Coltrane, dazu Kapitel über Archie Shepp, Cecil Taylor, Albert Ayler, das Art Ensemble of Chicago etc. In der Schott-Ausgabe, die ich habe, ist das auch allerliebst in Courier gesetzt… tolles Buch, das mir vor Jahren in vielerlei Hinsicht geholfen hat, gewisse Dinge zu verstehen… und zu dem ich immer mal wieder zurückkehre.
Meine Bemerkung zu „Flamenco Sketches“ beruht auch auf Josts Analyse – er schaut das Stück und die Wechsel zwischen den vier oder fünf Skalen, die jeder Musik nach eigenem Gutdünken vornimmt (und das entsprechend für die Rhyhtmusgruppe irgendwie signalisieren muss) genauer an – sehr interessant, und umso faszinierender, nachher nochmal Coltranes Solo zu hören (gerade auch im Vergleich zu Adderley, der die Wechsel-Signale sehr viel konventioneller gestaltet).

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