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jimmyjazzThe Wire S02 E08-12
Großartig, wie sie sich die Zeit nehmen um alles sorgfältig aufzubauen. Bei den letzten Episoden bleibt einem der Atem weg.
Frank Sobotka geht unter der Hochstrasse entlang. Die Szene bleibt (unter anderem).
Napoleon DynamiteMir blieb schon die Luft weg, als D’Angelo in der Gefängnisbibliothek stranguliert wurde, nachdem er seine Lektion aus F.Scott Fitzgerald gelernt hatte. Deep shit, indeed.
Indeed. Heftig die ganze Hintergrundgeschichte: war es Stringer und warum hat er das getan? War es wegen der Frau etc. pp? Die Bedingungslosigkeit, mit der Simon und Bruns ihre Story erzählen ist großartig, der „integrity of the story“ wird alles geopfert – so muss es sein. Kleiner Spoiler: die Geschichte ist mit D’Angelos Tod nicht vorbei.
jimmyjazzSpoiler! David Simon beschreibt die zweite Staffel ja als „a meditation on the death of work and the betrayal of the American working class“.
Ich habe mal gehört: „The de-industrialization of America“ (1: weiss ich nicht, war on drugs maybe? 2: s.o., 3: „The nature of reform“, 4: „Education“). Alles Themen für einen Themenabend bei arte – und Simon macht daraus großartige Epen über Veränderung und die menschliche Fähigkeit sich dieser anzupassen oder eben unterzugehen.
Die erste und die zweite Staffel beginnen ja mit einer winzigen Aktion (1: McNulty redet mit einem Richter, 2: die Hafenarbieter waren die ersten mit ihrem Kirchenfenster) und diese Aktion setzt wiederum den ganzen schicksalshaften Handlungsbogen in Lauf, der zum Schluss eine Wucht hat, die den einen oder anderen schlicht überrollt.
Napoleon DynamiteDas Milieu polnischer Dockarbeiter und griechischer Krimineller färbt die Serie jedenfalls nochmal ordentlich dunkler. Umwerfend ist aber, wie nebenbei mit lässiger Hand weiterhin die Versuche der Barksdale-Crew wieder Boden zu gewinnen eingeflochten werden. Absolut perfekt, das Ganze.
Kleiner Spoiler: die Hafenarbeiter spielen in weiteren Staffeln keine Rollen mehr, aber alle anderen Storylines werden weiterverfolgt, in der vierten sind es ca 15 (geschätzt). Und wunderbarerweise ist es immer übersichtlich, immer unterhaltsam.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.