Re: Klassik: Fragen und Empfehlungen

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gypsy-tail-wind
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Ich habe bei Walter gerade zuerst das Adagio aus der Maurerischen Trauermusik gehört (ich sehe gerade: das Adagio IST die maurerische Trauermusik) und danach hat mich der Pomp der vier Ouvertüren ziemlich irritiert. Dass man im Rahmen eines gemischten Konzertprogrammes z.B. nach der Pause eine Ouvertüre spielt, okay, das mag hingehen, aber auch wenn die Stücke für sich allein stehen können (und man verstehe mich nicht falsch, ich halte die Ouvertüren zur Zauberflöte und erst recht jene des Figaro für grossartige Stücke!) sind sie eben doch als Teil eines Ganzen angelegt … oder ich nehme sie sehr stark so wahr, und wenn sie isoliert dastehen, führt das zu einer gewisse Konsternation.

Das mit den Sonatensätzen leuchtet mir sofort ein, ja. Auch einen Satz aus einem der Bach’schen Werke für Solo-Violine als Zugabe empfinde ich als seltsam (wobei ich für die ganzen „Encores“ gerade im Violin-Repertoire durchaus eine Schwäche habe). Aber Zugaben sind ein anderes Thema, leider allzuoft entwerten sie in ihrer Dahingeworfenheit, -gerotztheit, schöne Konzerte (ich muss da allerdings primär von meiner Erfahrung von Jazz-Konzerten zehren, bei Grigory Sokolov hörte ich gerne noch länger hin, aber das ist wohl auch in der Klassik ein Spezialfall).

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