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Anonym
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gypsy tail windBEETHOVEN – Streichquartette, Quatuor Hongrois (10 LP, Plaisir musical)
Das Quatuor Hongrois kenne ich nur mit Brahms – rauschendes, weit ausgreifendes Spiel, aber insgesamt etwas zu flächig, wobei das bei den Brahms-Sachen, darunter auch das Klarinettenquintett, gar nicht so sehr abwegig ist. Mit Beethoven habe ich sie noch nie gehört, aber reizvoll ist das schon.
BEETHOVEN – Klaviersonaten, Gulda (Ex Libris – kennt jemand diese CH-Pressungen, sind sie okay? Es gäbe auch mehrere Exemplare der MOZART Klavierkonzerte mit Anda von Ex Libris)
„Ex Libris“ kenne ich nicht, ich habe das alles nur auf CD; die Klaviersonaten mit Gulda brauchst Du aber jedenfalls. Anda, sind das Gesamtaufnahmen? Wenn es einzelne LPs sind, dann würde ich schon etwas von den 20er-Konzerten mitnehmen, ist gleich, was, aber dann hast Du eine vielleicht etwas gediegene, aber doch sehr in sich geschlossene Aufnahme des Konzerts, das Du wählst, oder eben der Konzerte.
BEETHOVEN – Die Sinfonien, Berliner/Karajan (davon sind diverse Ausgaben dort, kosten wohl alle gleich wenig, 9 LP glaub ich, also 18 CHF … welche müsste ich nehmen?)
Kann ich nichts zu sagen, mit Karajans Beethoven kenne ich mich nicht aus, habe da nur ein paar Filmdokumente gesehen. Danach zu gehen, würde ich auch zu früheren Einspielungen tendieren. – Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, aber falls die Einspielung der Symphonien von René Leibowitz dort steht, würde ich sofort zugreifen.
BRAHMS – Sinfonien, Columbia/Walter (3 LP, CBS)
BRAHMS – Sinfonien, Violinkonzert (Ferras), Haydn-Variationen, Requiem (Waechter, Janowitz), Berliner/Karajan (7 LP, DG)
BRAHMS / SCHUMANN – Sämtliche Streichquartette, Quartetto Italiano (3 LP, Philips (die Brahms-Quartette wären auch in der Philips Kammermusik-Box gewesen)
Walter mit den Symphonien ist sicher kein Fehlgriff! Und den großen Toscanini damit hast Du ja bereits; neben Kleiber mit der IV. würde ich, wenn es sie dort gibt, auf jeden Fall auch Furtwänglers IV. mitnehmen. Ferras, nach dem Berg-Konzert mit ihm zu urteilen, würde ich auch nicht liegen lassen (Du siehst schon, worauf das bei den günstigen Preisen in Deinem Antiquariat hier hinausläuft …). Also das wäre eine Einspielung, die mich noch interessieren würde, obwohl ich nach denen mit Ginette Neveu und vor allem Johanna Martzy da nicht mehr suche. – Das Requiem kenne ich in dieser Einspielung mit Karajan nicht, es ist aber ohnehin nicht „mein“ Requiem. Janowitz für den Sopranpart ist allerdings interessant!
DVORAK – Die Sinfonien, Berliner/Kubelik (9 LP, DG „Jubiläums-Edition“)
DVORAK – Die Sinfonien, Tschech./Neumann (8 LP, Supraphon, bzw. auch die beiden Einzelboxen, in denen noch zusätzlich einzelne LPs von Talich und noch jemandem drinliegen, ohne Cover, auch Supraphon)
DVORAK – Romantische Kammermusik, Vlach & Dvorak Quartette, Suk Trio (7 LP, Supraphon)
Kubelik … mit ihm kenne ich mich nicht gut aus, aber ich vermute, dass er für dieses Repertoire keine schlechte Wahl wäre. Neumann – das ist Václav Neumann, ja? Von ihm habe ich tatsächlich auch nur eine CD, Mahlers Fünfte, die großartig, kristallin ist. Sein Mozart-Messen allerdings haben mich nicht sehr gepackt, ist aber lange her, vielleicht würde ich das heute anders sehen. – Die 9. Symphonie hast Du ja in der Toscanini-Box, die ist ganz oben; von denen, die ich kenne, mir die liebste Aufnahme, hat er noch weitere eingespielt? Auf die Schnelle fällt mir für Dvorák noch Kyrill Kondrashin ein, falls er auch dort steht. – Die Kammermusik von Dvorák, was ist das? Die Streichquartette mit dem Vlach-Quartett? Das sollte etwas sein. Dass ich das Suk-Trio gerade bei den Dvorák-Trios ganz oben, vor allem auch wegen des Klaviers, ganz weit oben sehe, weißt Du ja.
HAYDN – 12 Londoner Symphonien, LPO/Jochum (DG „Jubiläums-Edition“)
Hier muss ich wieder passen, aber die Symphonien werden Dir Spaß machen! Ich hatte sie mal mit Christopher Hogwood, der kommt eher aus der historischen Aufführungspraxis, aber das machte bei Haydn gar nichts. Vielleicht hat sie auch Szell eingespielt, da bin ich nicht mehr sicher. Aber leider, zu Jochum kann ich keine Auskunft geben.
MAHLER – Sinfonie III, Chicago/Solti
Nachdem der altersweise Solti die „Vier letzten Lieder“ von Strauss in den Sand gesetzt hat, bin ich immer skeptisch. Besonders aber auch, weil seine Mahler I weit hinter anderen Einspielungen zurückbleibt, nicht „ernst“ genug – womit ich nicht meine, dass man bei Mahler keinen Humor brauche. Die Dritte mit ihm kenne ich aber nicht, kann sein, dass er da etwas anders gemacht hat.
MENDELSSOHN – Sinfonien, Berliner/Karajan (4 LP, DG)
MENDELSSOHN – Elias, Sawallisch, Ameling, Adam etc (3 LP, Philips)
Karajan, das ist mir aber erst in letzter Zeit aufgefallen, kann immer interessant sein … Aber wahrscheinlich würde ich Toscanini da vorziehen, ansonsten kenne ich nur den früheren Abbado – hier sage ich mal: zum ersten Kennenlernen sollten diese 8 Franken nicht vergeudet sein. – Den „Elias“ mit Sawallisch kenne ich auch nicht, aber wenn ich Elly Ameling lese, wird’s warm um’s Herz.
MOZART – Violinkonzerte + Sinfonia concertante, Szeryng/New Philharmonia/Gibson (hier tendiere ich allenfalls aber eher zum neuen CD-Set:
http://www.prestoclassical.co.uk/r/Decca/4784271)
Unbedingt! Das ist für mich neben Grumiaux die zweite Gesamteinspielung, die geradewegs nach oben führt. Die Box habe ich auch auf Vinyl und der Klang ist unglaublich transparent, warm ohne Schleier. Bei dem CD-Set sehe ich die Sinfonia Concertante mit Szeryng nicht, das wäre ein Verlust. Dort sind aber Holliger und Nicolet natürlich interessant und verlockend.
SCHUBERT – Sinfonien, Berliner/Böhm (5 LP, DG)
SCHUMANN – Arrau Edition (10 LP, Philips)
Bei Böhm geht’s mir mit den Sachen, die ich von ihm kenne, oft so: „Das ist schon sehr gut, aber was fehlt mir denn noch da?“ Aber das betrifft Mozart vor allem; wirklich, das ist schon alles prächtig, aber mir oft auch ein wenig „zu dick“. Bei Schubert kenne ich allerdings nicht alle Symphonien, Kleiber trifft ja jedenfalls bald ein! – Arrau und Schumann, da bin ich gerade überfragt, das könnte schon eine neue Facette sein, die Sachen aus der ICON-Box müsste ich noch einmal nachhören gegenüber meinem neuen Schumann-Hausgott Joseph Hofmann. – Von den beiden hier würde ich aber wohl doch Arrau nehmen, dann hast Du auch die wunderbaren Sonaten, bei Schubert tendiere ich halt eher zu Einzeleinspielungen.
MOZART – 46 Sinfonien, Böhm/Berliner (16 LP, DG)
MOZART – 46 Sinfonien, Marriner/Academy (16 LP, Philips)
Von Böhm kenne ich nur die späten Symphonien, also die letzten sechs, ich wundere mich gerade über die Zahl „46“, wie kommt’s zu den weiteren fünf? Das ist aber wenigstens Gelegenheit, noch einmal Walter zu nennen, falls die da stehen … – Marriner ist mir nie sonderlich aufgefallen, weder schlecht noch zur Vorliebe hier taugend. Ich kenne von den Symphonien aber auch längst nicht alle, Joseph Krips sollte ein Griff wert sein, außerdem noch Ton Kopmann für die frühen.
CHOPIN – Harasziewicz (14 LP, Philips)
Den lass nur. Genau diese Box habe ich auch einmal aus einem Antiquariat mitgenommen, eine Gesamteinspielung, die das Konzept „Gesamt“ nicht attraktiv macht; klanglich völlig in Ordnung, aber eben kein spitzes Spiel. Eingeebnet, solide, aber an keine der Einspielungen, die Du bereits hast, kommt er heran. Die „Préludes“ sind wie hinter vorgehaltener Hand gespielt, kein Wagnis, in den Brunnen zu springen, er fällt nur hinein.
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