Re: David Sylvian

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observer

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Bauer EwaldVieles zu ambitiniert und oft auch verkrampft. Werde aber in dieses neue (und auch in „Blemish“) mal reinhören.

Man muss kein großer Prophet sein, um vorauszusagen, dass du „Blemish“ wahrscheinlich gaz fürchterlich finden wirst. Er hat auf dieser Platte seinen ‚Kunst-Ambitionen‘ freien Raum gelassen wie nie zuvor. Ist zumindest anfangs mehr Arbeit denn Vergnügen. Das Remix-Album von „Blemish“ (The good son vs. the only daughter) schliesst da direkt an, ist aber je nach beteiligten Musikern etwas abgefedert.
Sehr empfehlen kann ich dir aber die „Nine horses“. Wunderbare Sounds, die in ihrer Detailliertheit diese leichte (für Sylvian typische) Distanz suggerieren, aber durch Sylvians Stimme wieder Wärme eingehaucht bekommen. Seine Entwicklungen und Experimente der letzten Jahre fliessen dort in Form elektronischer Elemente wieder ein, wirken aber nicht angestrengt, oder um deine Beschreibung zu bemühen: ambitioniert oder verkrampft. Es wird aber auch nicht die melancholische Wärme von „Secrets of the beehive“ reproduziert. Hör sie dir mal an.
„Dead bees on a cake“ ist übrigens auch ein Meisterwerk, falls du es nicht kennst.

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