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Der Text von „Cossacks are“ ist übrigens eine Collage aus Platten-, Film- und Buchkritiken und aus Zeitungsberichten. Das passende Zitat für Dick Laurent ist auch schon dabei: „It’s hard to pick the worst moment“.
Mir gefällt das Album. „Clara“, „Jesse“ und „Cue (Flugleman)“ zählen für mich zum Großartigsten, das ich seit langer Zeit gehört habe. Komplett durchhören will ich es nur ganz selten und ich will die Platte auch nur nachts auflegen, nicht wenn draußen die Sonne scheint.
Was „Jesse“ und „Cue“ für mich besonders attraktiv macht, sind Passagen, in denen gar nicht viel passiert und gerade dadurch eine klirrende Spannung aufgebaut wird. Speziell „Cue“ ist einfach ein Thriller. Packt mich jedesmal. Der Track wirkt auf mich viel kürzer als er tatsächlich ist. Der Text ist konkret genug und bildhaft, gibt sein Rätsel aber nicht preis. Es gibt ein Ende, aber keine Auflösung. „Cue“ ersetzt mir ganze Kinoabende. Und die Streicher sind einfach toll, toll, toll.
Es fällt mir schwer, etwas zu finden, das ich nach The Drift auflegen kann. Ich habe es mal mit Unknown Pleasures versucht, weil ich dachte, die Alben müssten von der Atmosphäre her zusammenpassen, aber das klingt mir im Vergleich zu The Drift zu konventionell, da fehlen mir die Walkerschen Strukturen. The Marble Index von Nico ging so einigermaßen, das war seinerzeit ja auch weit draußen (ist es immer noch).
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To Hell with Poverty