MikkoJa, sie hat ihre Schwierigkeiten mit der Platte erklärt. Die kann ich nachvollziehen und verstehen. Das erklärt aber noch nicht die Wertung. Ich frage das nicht aus Gemeinheit oder als Korinthenkacker. Ich möchte einfach wissen, warum jemand einer Platte, die sie (er) weder genießen noch verstehen kann, mehr als einen Stern gibt. Mir geht es doch ähnlich mit dieser Scheibe. Ich finde sie irgendwie faszinierend aber zugleich auch recht anstrengend. Und ich muss zugeben, ich will mich mit der Platte auch nicht mehr auseinandersetzen, als ich es bislang getan habe. Auf einer intellektuellen Ebene kann ich diese LP vielleicht sogar erklären oder deuten. Aber sie bereitet mir beim Hören keine Freude. Ein gewisser Erkenntnisgewinn ist vielleicht da. Aber Genuss bereitet mir das nicht. Das ist so, als hätte ich eine wissenschaftliche Abhandlung gelesen und schließlich verstanden. Da stellt sich dann auch Genugtuung ein über die eigene Leistung. Aber um auf die Musik zurückzukommen, ich kann eine solche Platte nicht nach den gleichen Maßstäben bewerten wie etwa die neue Primal Scream LP oder die letzte Platte der Raconteurs. Sie entzieht sich diesem Wertekanon.
Das in etwa meinte ich, als ich schrieb, man kann diese Platte nicht lieben. Ich habe ihr trotzdem fünf Sterne gegeben, indem ich sie versuche, sie mit ihren eigenen Massstäben zu messen und sie mit den anderen Werken von Scott Walker vergleiche. Die Erlebnisse und die Erfahrungen, die sie mir beim Hören bietet, sind einmalig, deswegen schätze ich sie.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)